Der Interimspräsident will den verstorbenen Comandante in Form eines Vögelchens gesehen haben: "Es war, als wolle er uns seinen Segen geben."
Vier Wochen nach dem Tod von Hugo Chávez hat in Venezuela der Wahlkampf für die Neuwahl eines Staatsoberhaupts begonnen. Interimspräsident Nicolás Maduro, der in Umfragen weit vorne liegt, zeigte sich mit Blick auf 14. April siegessicher. Außerdem berichtete er, der Verstorbene sei ihm in Gestalt eines Vögelchens erschienen.
Im Innenhof von Chavez' Geburtshaus im westlichen Bundesstaat Barinas erzählte Maduro am Dienstag (Ortszeit) von der eigenartigen Erscheinung in einer Kapelle. "Ein kleines Vögelchen kam hereingeflogen und machte drei Umdrehungen. Es setzte sich auf einen Holzbalken und begann zu zwitschern. Ich schaute es an und zwitscherte ihm ebenfalls zu. Ich spürte den Geist von ihm (Chavez). Es war, als wolle er uns seinen Segen geben", erzählte Maduro.
"Lassen Sie doch die Intoleranz"
Bei einer Wahlkampfveranstaltung in der westlichen Region Zulia forderte Maduro am Abend seine politischen Gegner auf, sich über seine Erzählung nicht lustig zu machen. "Lassen Sie doch die Intoleranz, die Respektlosigkeit gegenüber der tiefen Spiritualität der christlichen Männer und Frauen, die wir fest an die Werte eines Führers glauben, der zu Lebzeiten die Werte Christi verkörperte", sagte er.
Maduros stärkster Gegner, Henrique Capriles, rief die Venezolaner ebenfalls auf, am 14. April zur Wahl zu gehen. Seine Stimme nicht abzugeben, sei keine Alternative, sagte er nach Angaben des Fernsehsenders Globovision im ostvenezolanischen Bundesstaat Monagas.
Maduro liegt in der Wählergunst nach Umfragen derzeit mindestens zehn Prozentpunkte vor Capriles. Bei der Wahl im Oktober 2012 hatte Chávez gegen Capriles mit 55,1 zu 44,3 Prozent der Stimmen gewonnen. "Comandante" Chávez war am 5. März an Krebs gestorben. Er hatte Venezuela seit 1999 regiert.
(APA/dpa)