Inflation in Eurozone im März auf 1,7 Prozent gesunken

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Zu Jahresbeginn lag die Teuerungsrate noch bei 2,0 Prozent. Vor allem Energie ist gegenüber dem Vormonat spürbar billiger geworden.

Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone ist im März des Jahres laut Vorausschätzung von Eurostat auf 1,7 Prozent gesunken. Es ist dies der zweite Preisrückgang in diesem Jahr. Im Jänner lag die Teuerungsrate noch bei 2,0 Prozent, im Februar ging sie auf 1,8 Prozent zurück und nun gibt es ein weiteres Absinken auf 1,7 Prozent.

Wie Eurostat am Mittwoch mitteilte, dürften Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak mit 2,7 Prozent die höchsten Steigerungsraten bei den Teilindizes aufweisen (unverändert gegenüber Februar), gefolgt von Dienstleistungen (1,9 Prozent gegenüber 1,5 Prozent im Februar), Energie (1,7 Prozent gegenüber 3,9 Prozent im Februar) und Industriegütern ohne Energie (1,0 Prozent gegenüber 0,8 Prozent im Februar).

Voraussetzung für lockerere EZB-Geldpolitik

Die Inflation in der Eurozone ist derzeit so gering wie seit August 2010 nicht mehr. Dies erhöht den Spielraum für eine Zinssenkung der EZB. Mit einer Jahresteuerung von 1,7 Prozent herrscht weitgehend Preisstabilität, die die Europäische Zentralbank (EZB) bei Werten von knapp unter zwei Prozent gewährleistet sieht.

"Der Rückgang der Inflationsrate dürfte den Druck auf die EZB erhöhen, die Geldpolitik weiter zu lockern, um die Deflationsrisiken zu verringern", sagte Commerzbank-Analyst Christoph Weil. Es sei aber wahrscheinlicher, dass die EZB die Zinsen zunächst nicht weiter senken werde.

Die EZB-Spitze berät am Donnerstag darüber. Experten gehen zwar nicht davon aus, dass die Notenbanker ihren ohnehin historisch niedrigen Leitzins von 0,75 Prozent senken. Die zuletzt schwachen Konjunkturdaten und die Rückkehr der Schuldenkrise in Zypern könnten jedoch dazu führen, dass einige der 23 Notenbanker im EZB-Rat sich eine weitere geldpolitische Lockerung vorstellen können. Die EZB-Ökonomen erwarten für 2013 eine Inflationsrate von durchschnittlich 1,6 Prozent, nach zuvor 2,5 Prozent. Jüngst hatten die Notenbanker ihre Konjunkturprognose gesenkt: Sie sagen der Eurozone 2013 nun eine um 0,5 Prozent schrumpfende Wirtschaftskraft voraus.

(APA)

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