Ein kleiner türkischer Verein hat in dem Spielzeug Volksverhetzung gesehen. Laut Lego läuft das Produkt aber regulär aus.
Wien/Red. Lego wird ab 2014 den „Star Wars“-Bausatz „Jabba's Palace“ nicht mehr produzieren. Eine Entscheidung, die Birol Kilic in einer Aussendung bejubelt – der Obmann des Kulturvereins „Türkische Kulturgemeinde“ mit Sitz in Wien hat im Jänner für mediale Aufregung gesorgt, da er dem dänischen Spielzeugkonzern vorgeworfen hat, mit dem Bausatz Rassismus zu schüren. Der Palast, so Kilic, erinnere an eine Moschee, in der Bösewicht Jabba, ein fetter Wurm, eine Wasserpfeife raucht – was Ressentiments gegen den Orient bediene. Dass Lego nun das Auslaufen des Produkts verkündete, feierte der Verein in einer Aussendung als Sieg seiner Kampagne.
Der Konzern selbst betont allerdings, dass die Kritik der „Türkischen Kulturgemeinde“ keineswegs dafür verantwortlich war. Es sei lediglich das Ende des geplanten Produktlebenszyklus erreicht – in der Regel werden die „Star Wars“-Produkte nur ein bis drei Jahre lang verkauft. Von Anfang an sei festgestanden, dass Ende 2013 Schluss sein würde. Abgesehen davon argumentierte der Spielzeugkonzern, dass man sich bei dem in Lizenz hergestellten Bausatz lediglich an den Bauten und Charakteren der Filmreihe „Star Wars“ orientiert habe.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.04.2013)