"Heimliche" Steuererhöhung kostet Deutsche Milliarden

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Da die Steuersätze nicht automatisch der Inflation angepasst werden, steigt die Belastung jährlich. Die "kalte Progression" kostet mehr als erwartet.

Die sogenannte "kalte Progression" kostet die Deutschen laut Berechnungen des Finanzministeriums mehr als zuvor angenommen wurde. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Das Finanzministerium hat auf Nachfrage des Linken-Politikers Axel Troost die Zahlen veröffentlicht. Demnach nimmt der Staat auf diese Weise zwischen 2011 und Ende des laufenden Jahres insgesamt neun Milliarden Euro zusätzlich ein. Die "heimliche" Steuererhöhung kommt zustande, weil die Einkommenssteuersätze nicht automatisch an die Inflation angepasst wurden.

Auch im Jahr 2014 soll die kalte Progression die Steuerzahler weitere drei Milliarden Euro kosten. Diese Summe ist dem Zeitungsbericht zufolge überraschend hoch. Die bisherigen Schätzungen über das Ausmaß der kalten Progression lagen demnach, von wenigen Ausnahmen abgesehen, unter dem Wert von drei Milliarden Euro.

Auch in Österreich ist die kalte Progression ein Problem: Obwohl die Steuersätze hierzulande gleich blieben, ging der Anteil von Steuern und Abgaben 2012 um 0,34 Prozentpunkte nach oben. ("Die Presse" berichtete)

Kalte Progression

Während von Löhnen über Mieten bis hin zu Versicherungsprämien quasi alles mit der Inflationsrate steigt, lässt der Staat die Einkommensgrenzen für bestimmte Steuerstufen immer gleich. Der für den Bürger unangenehme Nebeneffekt: Auch wenn sie nominell höhere Löhne erhalten, rutschen sie oftmals in höhere Steuerklassen und können so mitunter real weniger in der Tasche haben als vor der "Lohnerhöhung".

(Red.)

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