"Game of Thrones": Staffel drei, Folge zwei

Margaery und Joffrey
Margaery und Joffrey(c) HBO
  • Drucken

Episodenblog. In "Dark Wings, Dark Words" gibt es ein Wiedersehen mit alten Lieblingen, clevere Neuzugänge, viele Wanderungen und unbekannte magische Fähigkeiten.

SPOILERWARNUNG: Ich verrate Details zur Handlung der jeweils behandelten Folge. Wenn Sie nichts über den Inhalt erfahren wollen, lesen Sie nicht weiter. Bitte hinterlassen Sie in den Kommentaren keine Spoiler, die die Handlung über diese Folge hinaus verraten.

"Game of Thrones" ist ein Tanker und er braucht offenbar einige Zeit, um in Fahrt zu kommen. Hoffen wir, dass sich Staffel drei entwickelt wie die Fahrt eines Tankers: Wenn der Geschwindigkeit aufgenommen hat, ist er kaum mehr zu stoppen. Folge zwei "Dark Wings, Dark Words" startet für meinen Geschmack ein wenig träge. Alle sind irgendwohin unterwegs und niemand trifft sich. Langsam beginnt sich der Plot aber zu verdichten - da kündigen sich ein Eifersuchtsdrama, Gestaltenwandlungen, diverse Machtkämpfe und vielleicht sogar eine schräge Romanze an. Fürs Dranbleiben gab es dann doch noch ein Geschenk: Einen hübschen Schwertkampf.

WAS PASSIERT?

Folge eins hieß zwar "Valar Dohaeris", doch ARYA STARK, die diese Worte schon gehört hat, taucht erst in Folge zwei auf: Sie ist mit dem illegitimen Königssohn GENDRY und dem dicken HOT PIE Richtung Riverrun zur Familie ihrer Mutter unterwegs. Im Wald treffen sie auf die BROTHERHOOD WITHOUT BANNERS, zu denen ein überragend guter Bogenschütze gehört. Klingt das nach Robin Hood? Ein bisschen. Die Brotherhood scheint in Ordnung zu sein und will Arya wieder laufen lassen. Wäre da nicht noch jemand, den sie aufgegabelt hat: GREGOR CLEGANE, gennant THE HOUND. Und der lässt die Brüder wissen, welches wertvolle Mädchen ihnen in die Arme gelaufen ist. So ein H(o)und!

Lieblingshalbbruder JON SNOW hat es auch nicht leicht. Er stapft mit MANCE RAYDER durch die Eiswüste nördlich der Wall und kommt kaum dazu, mit Ja oder Nein zu antworten. Und wenn doch, dann demonstriert er nur sein Unwissen. In Folge eins staunte Jon Snow über seinen ersten Riesen, in Folge zwei sieht er seinen ersten WARG. Was das ist? Ein Mensch, der in den Kopf eines Tieres schlüpfen kann. Nicht physisch, nur psychisch.

Apropos magische Fähigkeiten: Zu Beginn der Folge hat BRAN STARK einen seiner "The Shining"-artigen Gruselträume. Er jagt erneut den dreiäugigen Raben und begegnet einem Jungen, der ihm bald auch im Wachzustand über den Weg läuft: JOJEN REED samt seiner wehrhaften Schwester MEERA. Jojen klärt Bran auch auf, was es mit dem Raben auf sich hat: Er bedeute, dass Bran über die "Sight" verfügt und in Vergangenheit und Zukunft schauen könnte. Allerdings braucht es dazu ein wenig Fachwissen.

Einen zweiten schlauen Neuzugang gibt im Umfeld der Königs-Verlobten MARGAERY TYRELL: Ihre schlagfertige Großmutter OLENNA, verkörpert von Diana Rigg (die Emma Peel!). Die Tyrell-Frauen (und Margaerys schwuler Bruder Loras) spinnen Netzwerke und Fallstricke um die Königsfamilie. Margaery wickelt KING JOFFREY mit ihren Reizen ein und lässt sich hinter seinem Rücken von der sonst so beherrschten SANSA STARK seine wahre Natur bestätigen: "He is a monster!"

Ganz schön viel Plot hat Sansas Kammerdienerin und TYRION LANNISTERS Geliebte/Hure SHAE. Ich mag Sibel Kekilli, aber hier könnte man kürzen. Wobei: Diesmal demonstrierte sie Eifersucht, ein gutes Motiv für spätere Dramen.

Zwischendurch-immer-wieder-Grauslichkeit: THEON GREYJOY (den habe ich nicht vermisst) ist irgendwo in einem Folterkerker und wird über seine Invasion in Winterfell "befragt". Erstaunlich, welche Horrorvorstellungen man mit einem spitzen Gegenstand und einem Fingernagel auslösen kann.

Den Schlagabtausch der Woche lieferten BRIENNE und JAIME LANNISTER: Jaime beleidigt die große Blonde in der Rüstung auf Schritt und Tritt. Das ist durchaus lustig, lustiger jedenfalls als in den Büchern. Und es gibt endlich wieder einen Schwertkampf! Bei diesem behält überraschend Brienne die Oberhand. Gerade, als die beiden sich einig sind, erscheinen feindliche Ritter auf der Bildfläche. Jamie und Brienne haben eine eigenartige Chemie, mal sehen, was ein gemeinsamer Feind aus ihnen macht. Schwertkollegen?

BESTER EINZEILER:

  • Den lieferte eindeutig Joffrey Baratheon: "That's what intelligent women do: what they are told to."
  • Auf dem zweiten Platz landet Tyrion, der Shae erklärt, woher er eine Hure kennt: "I try to know as many people as I can, you never know which one you need."

RÜCKKEHR DER WOCHE:

BEOBACHTUNGEN:

Schönes Detail: Als Arya auf die Brotherhood Without Banners trifft, intoniert deren kampfeslustiger Roter Priester Thoros gerade "The Rains of Castamere", ein Loblied auf Lord Tywin Lannister, das sich gut verhunzen lässt.

Ich kann mich nicht erinnern, diese Szene in "A Song of Ice and Fire" gelesen zu haben und finde sie auf die Schnelle auch nicht in meinen Büchern: Eine hochemotionale Catelyn Stark erzählt, wie sie einst eine ganze Nacht am Bett des kleinen Jon Snow gesessen sei und für sein Überleben gebetet habe. (Zuvor hatte sie ihm freilich den Tod gewünscht, wie sie das öfter macht.) Sie habe den Göttern versprochen, das Kind zu lieben, wenn sie es leben ließen, so Catelyn. "But I could' keep that promise. All the horror that's come to my family, all that's because I couldn't love a motherless child."

Zur Aufheiterung noch ein großartiges Fundstück aus dem Netz:

Game Thrones Staffel drei
Game Thrones Staffel drei

Redaktioneller Hinweis: Die aktuellen "Game of Thrones"-Folgen werden der Autorin von dem Pay-TV-Sender Sky zur Verfügung gestellt, der die Serie in Österreich und Deutschland fast zeitgleich mit den USA ausstrahlt.

PS: Zur besseren Lesbarkeit habe ich die Schauspielernamen diesmal weggelassen.

>> "Game of Thrones"-Episodenblog

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.