Sprechblase Nr. 503. Warum Work-Dog-Balance auch nichts bringt.
Dass Work-Life-Balance eines von den unglücklichen Schlagworten ist, hat sich herumgesprochen: Arbeit ist Bestandteil des Lebens der Erwerbsbevölkerung. Wenn schon, dann ist leisure (Freizeit) das Gegenstück zu work.
Die Balance-Fraktion allerdings wird nicht müde, alles Mögliche mit der Arbeit ausbalancieren zu wollen. Derzeit sind die Hunde dran. Und zwar im Rahmen der – Achtung, Sprechblase – Work-Dog-Balance.
Darunter versteht man eine tierfreundliche Arbeitskultur. Soll sein, wäre die Dog-Work-Balance nicht so diskriminierend: Warum werden nur Hunde genannt und nicht auch Katzen, Wellensittichen, Reptilien oder Goldfische? (Die Themen Allergien und Phobien wollen wir hier gnädig auslassen.)
Heimlich darf man sich schon auf weitere Work-x-Balances freuen. Was man hier einsetzen könnte: Kunst, Kulinarik, Sport – oder Schlaf.
michael.koettritsch@diepresse.com
In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts „Management & Karriere“ in der „Presse“, wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Management- und Businesssprechs auf und nach.