Gaza-Flotte: Israel/Türkei verhandeln über Entschädigung

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Angriff GazaFlottille Gespraecgh Tuerkei(c) REUTERS (MURAD SEZER)
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Israelische Soldaten enterten im Mai 2010 die "Mavi Marmara", um ihre Fahrt nach Gaza zu verhindern. Neun Menschen verloren dabei ihr Leben.

Einen Monat nach der israelischen Entschuldigung für den Tod von türkischen Aktivisten beim Angriff auf die Gaza-Flottille haben die Türkei und Israel Gespräche über Entschädigungen aufgenommen. Eine hochrangige israelische Regierungsdelegation traf am Montag im türkischen Außenamt von Ankara ein, um Verhandlungen über Zahlungen für die Angehörigen der neun Todesopfer aufzunehmen, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi meldete.

Israelische Elitesoldaten hatten im Mai 2010 das türkische Schiff "Mavi Marmara" in internationalen Gewässern geentert, um die Fahrt des Schiffes nach Gaza zu verhindern. Bei den Auseinandersetzungen an Bord des Schiffes starben neun Aktivisten. Ende März entschuldigte sich der israelische Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu unter Druck der USA bei seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan. Washington hofft auf eine rasche Wiederannäherung der beiden früheren Verbündeten.

Bericht: Israel und Türkei planen Fonds

Nach türkischen Medienberichten wollen Israel und die Türkei einen Fonds einrichten, der von Israel finanziert werden und als Instrument zur Zahlung der Entschädigungssummen benutzt werden soll. Der israelischen Verhandlungsdelegation gehörte unter anderem Jakov Amidror an, Netanjahus Sicherheitsberater. Die türkische Regierung dementierte Berichte, Israel wolle von der Türkei die Erlaubnis zur Stationierung von Kampfflugzeugen für eine mögliche militärische Auseinandersetzung mit dem Iran.

Kurz vor den Gesprächen von Ankara hatte US-Außenminister John Kerry gefordert, Erdogan solle auf eine Ende Mai geplante Reise in den von der israelfeindlichen Organisation Hamas regierten Gaza-Streifen verzichten. Erdogan wolle aber an seinen Reiseplänen festhalten, zitierte die türkische Zeitung "Hürriyet" am Montag diplomatische Kreise in Ankara. Eine Bestätigung für die Meldung lag zunächst nicht vor.

(APA/AFP)

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