Eine Schießerei vor dem Regierungssitz in Rom, bei der zwei Carabinieri und eine Passantin verletzt worden sind, hat am Sonntag die Vereidigung der neuen italienischen Regierung unter der Führung des Sozialdemokraten Enrico Letta überschattet.
REUTERS/Remo Casilli
Während Letta und seine 21 Minister vor Präsident Giorgio Napolitano der Italienischen Republik ihre Treue schworen, feuerte ein Mann sechs Schüsse auf zwei Carabinieri, die ihm den Zugang zu dem Platz vor dem Regierungssitz versperrten. Dabei wurde auch eine schwangere Passantin verletzt. Keiner der drei Verletzten schwebt in Lebensgefahr, der Zustand eines Carabiniere sei jedoch kritisch, teilten die Sicherheitsbehörden mit.
REUTERS/Giampiero Sposito (
Der Täter habe gezielt auf Menschen geschossen, berichteten Augenzeugen. Nach Angaben des neuen italienischen Innenministers Angelino Alfano handelt es sich um die Tat eines Einzelnen. Der Innenminister besuchte die verletzten Carabinieri im Krankenhaus. Einer von ihnen sei am Hals vertroffen worden, sein Zustand sei zwar ernst, er schwebe jedoch nicht in Lebensgefahr, berichtete Alfano bei der ersten Ministerratssitzung der neuen Regierung.
EPA/ANGELO CARCONI
Alfano betonte, es bestünde keine Sorge um die öffentliche Sicherheit in Italien. Allerdings seien die Kontrollen rund um institutionelle Einrichtungen verschärft worden. Die Regierung Letta äußerte ihre Solidarität mit den Verletzten.
. EPA/ANGELO CARCONI
Die geschiedene Ex-Frau des mutmaßlichen Täters zeigte sich erschüttert. "Ich kann nicht begreifen, warum er das gemacht hat", sagte die Frau. Sie lebt seit drei Jahren von dem Mann getrennt.
EPA/ANGELO CARCONI
Bei dem mutmaßlichen Schützen handle es sich um einen 49-jährigen, geistig verwirrten Mann, hatten die Sicherheitskräfte erklärt. Das wurde jedoch vom Bruder des Verdächtigen bestritten. Dieser sei arbeitslos und nach der Trennung von seiner Frau aus dem norditalienischen Piemont zu den Eltern nach Kalabrien zurückgekehrt. Die Wohnung der Eltern im kalabresischen Rosarno wurde durchsucht. Der mutmaßliche Schütze weigerte sich bisher, auf Fragen der Sicherheitskräfte zu antworten.
EPA/MASSIMO PERCOSSI
Der römische Bürgermeister Gianni Alemanno machte das angespannte politische Klima in Italien für die Schießerei vor dem Regierungssitz verantwortlich. "Es handelt sich um die Tat eines geistig Verwirrten, doch man darf sich nicht wundern, wenn man ununterbrochen gegen die Institutionen wettert, als wären sie abzubauen", sagte Alemanno.
REUTERS/Remo Casilli
Das neue Kabinett von Enrico Letta wurde am späten Sonntagvormittag im Präsidentenpalast Quirinal vereidigt. Der neuen Regierung gehören 21 Minister an, darunter sieben Frauen, ein Rekord in der republikanischen Geschichte Italiens. Das Gruppenfoto mit Josefa Idem, Anna Maria Cancellieri, Cecile Kyenge, Italian President Giorgio Napolitano, Prime Minister Enrico Letta, Emma Bonino, Beatrice Lorenzin, Maria Chiara Carrozza und Nunzia De Girolamo.
REUTERS/ Remo Casill
Die neue Regierung, die nach einem fast zweimonatigen Stillstand nach den Parlamentswahlen im Februar aus der Taufe gehoben wurde, besteht aus Lettas Demokratischer Partei, dem "Volk der Freiheit" um Ex-Premier Silvio Berlusconi und dem Zentrumsblock um den bisherigen Regierungschef Mario Monti (rechts im Bild). Der Start seiner Regierung wurde mit dem Läuten der silbernen Glocke traditionell besiegelt.
REUTERS/ Giampiero Sposito
Schießerei vor dem Regierungssitz in Rom
Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.