Wie lange dauert ein Arbeitsleben? Wo sind Gewerkschaften besonders stark? DiePresse.com hat Daten rund um die Arbeit gesammelt.
Am 1. Mai ist der Tag der Arbeit. Zumindest die Hälfte der Österreicher könnte sich nicht angesprochen fühlen. Denn sie sind nicht am Arbeitsmarkt verfügbar, zum Beispiel weil sie zu jung oder zu alt sind oder sich noch in der Ausbildung befinden.Daneben schaut die Zahl der Arbeitslosen (EU-Berechnung) im Vergleich zu den Erwerbstätigen relativ klein aus. Von letzteren wiederum arbeitet ein Viertel Teilzeit.Die Teilzeitquote ist in Österreich vor allem in den vergangenen Jahren stark gestiegen, weil immer mehr Frauen arbeiten (>>> mehr dazu).
Noch vor 100 Jahren war Teilzeit in Österreich ein unbekannter Begriff. Damals standen in den Fabriken Sieben-Tage-Wochen an der Tagesordnung:>>> Eine Chronologie der Arbeitszeit
Wir arbeiten immer weniger - und auch im Vergleich zu anderen Ländern genießen Österreicher viel Freizeit. Geht es darum, wie viel in einem Jahr tatsächlich gearbeitet wird, sind die Griechen Europameister. Das geht zumindest aus einer OECD-Statistik hervor:
Wie viele Jahre man nun im Schnitt arbeiten muss, bis man den Ruhestand antritt, ist von Land zu Land sehr unterschiedlich. Das zeigt auch ein Eurostat-Vergleich: Arbeitet ein Isländer mehr als 44 Jahre, sind es in Österreich nur 36,6 und in Italien weniger als 30 Jahre.
Ein Arbeitsleben in der EU
In grün sehen Sie die Länder, in denen die Menschen am längsten arbeiten. In rot jene, in denen sie am kürzesten im Arbeitsleben stehen.
Aber wer kämpft heute eigentlich noch für die Rechte der Arbeitnehmer? Gewerkschaftsmitglieder sind mittlerweile fast überall in der Minderheit - und sie werden immer weniger:
Vor ein paar Jahrzehnten sah die Situation noch ganz anders aus: In Österreich waren 1960 noch mehr als 60 Prozent der Arbeitnehmer organisiert.