Die philippinischen Blauhelme sollen nach Israel gebracht worden sein. Die Rebellen-Gruppe Jarmuk-Märtyrer erklärte, die vier seien "zu ihrer eigenen Sicherheit" in Gewahrsam genommen worden.
[Damaskus/MANILA/AG.) Für vier philippinische Mitglieder der UN-Friedenstruppe auf dem Golan ist ein Albtraum zu Ende gegangen: Die Männer, die am Dienstag auf den syrischen Golanhöhen entführt worden sind, sind wieder frei. Dies teilte der philippinische Außenminister am Sonntag mit.
Dem Sender al-Jazeera zufolge wurden die Verschleppten nach Israel gebracht. Die Angehörigen der UN-Friedenstruppe sind in der vergangenen Woche an der Waffenstillstandslinie zu den von Israel besetzten Golanhöhen von syrische Rebellen gefangen genommen worden.
Die syrische Rebellengruppe Yarmuk-Märtyrer hat sich zur Entführung bekannt. Die vier seien „zu ihrer eigenen Sicherheit“ in Gewahrsam genommen worden, sagten sie. Die Begründung: Die zunehmenden Übergriffe der syrischen Armee hätten ihr Leben bedroht. Bereits im März hat die Yarmu-Milizen 21 philippinische Angehörige der UN-Truppe drei Tage lang festgehalten. Die Friedenstruppe ist seit 1974 in der Region aktiv, um einen Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien zu überwachen. Die meisten Soldaten stellen Österreicher (knapp 400 Militärs) und die Philippiner.
In Manila hat Außenminister Albert del Rosario nach der Geiselnahme angekündigt, seine 342 Soldaten vom Golan abziehen zu wollen. Damit hat er indirekt die Zukunft der UN-Mission infrage gestellt, da nicht klar ist, wer sie ersetzen soll. Ob die Regierung nun bei ihrer Linie bleibt, war am Sonntagabend vorerst unklar.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.05.2013)