Nach den schweren Fabrikunfällen und Protesten hat die Regierung eine Lohnerhöhung angekündigt. Der Monatslohn für Textilarbeiter beträgt weniger als 30 Euro.
Die Regierung in Bangladesch hat nach den schweren Fabrikunfällen im Textilsektor höhere Löhne für die Arbeiter der Branche angekündigt. Für den Sektor sei ein Ausschuss zur Einführung eines höheren Mindestlohnes eingerichtet worden, an dem sowohl Gewerkschaften als auch Fabrikbesitzer teilnehmen sollten, sagte Textilminister Abdul Latif Siddique am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. "Kein Zweifel, die Löhne werden erhöht." Die Regierung habe bei ihren Überlegungen auch die steigenden Lebenshaltungskosten der mehr als drei Millionen Arbeiter in der Branche berücksichtigt, sagte Siddique.
Der Durchschnittslohn liegt in der Branche derzeit bei weniger als 40 Dollar (rund 30 Euro) im Monat. Papst Franziskus hatte von "Sklavenarbeit" in Bangladeschs Textilindustrie gesprochen. Besonders problematisch sind die teils lebensgefährlichen Arbeitsbedingungen, da in Bangladesch die Sicherheitsvorkehrungen oft nicht eingehalten werden.
Auch zahlreiche westliche Firmen lassen hier produzieren
Bei dem Einsturz eines mehrstöckigen Fabrikgebäudes nahe der Hauptstadt Dhaka vor knapp drei Wochen waren mehr als 1100 Menschen getötet worden. Das Unglück sorgte für massive Proteste gegen die Arbeitsbedingungen und mangelnden Sicherheitsvorkehrungen in den Textilfabriken des Landes, in denen vor allem auch zahlreiche westliche Marken ihre Kleidung produzieren lassen.
(APA/AFP)