"Inferno": Dan Browns neuer Roman erscheint

Inferno Browns neuer Roman
Inferno Browns neuer Roman(c) REUTERS (� Alessandro Garofalo / Reuters)
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Am Dienstag kommt "Inferno" weltweit gleichzeitig auf den Markt, der Hype ist groß. Die Übersetzer mussten sogar in den Bunker.

Am Dienstag, dem 14. Mai, erscheint Dan Browns neuer Roman "Inferno" - erstmals weltweit am selben Tag. Der Kölner Bastei-Lübbe-Verlag rechnet mit einem kommerziellen Welterfolg und spricht schon jetzt von einem Roman, "der jeden Rekord brechen wird". Die großen Erwartungen haben ihren Grund. Insgesamt hat Bestsellerautor Brown 150 Millionen Bücher verkauft. "Sakrileg", der zweite Langdon-Fall, der den Autor vor rund zehn Jahren auf den Bestseller-Olymp katapultierte, ist nach Verlagsangaben mit weltweit 81 Millionen verkauften Exemplaren das bisher erfolgreichste Hardcover-Buch für Erwachsene. Die beiden Verfilmungen von "Sakrileg" und dem Roman-Vorgänger "Illuminati" mit Tom Hanks in der Hauptrolle spielten 1,25 Milliarden Dollar ein.

Nach Da Vinci kommt nun Dante dran

In "Inferno" wird Kunsthistoriker und Harvard-Professor Robert Langdon mit einer Verschwörung konfrontiert, die ihre Wurzeln in Dantes "Göttlicher Komödie" hat. Die Hauptfigur wacht in einem Krankenhaus auf. Wie Langdon dorthin gekommen ist, weiß er nicht, ebenso wenig, warum seine Kleidung blutverschmiert ist. Warum er sich nicht in Massachusetts befindet, sondern mehr als 6000 Kilometer entfernt, ist ihm ein Rätsel. Und vor seinem Fenster wartet eine Frau, die es auf ihn abgesehen hat, mit einer Waffe.

Der Bastei-Lübbe-Verlag hat eine Leseprobe des neuen Romans online gestellt. Neben dem ersten Kapitel mit Langdon in der Klinik ist auch der Prolog zu "Inferno" veröffentlicht, in dem ein Ich-Erzähler von "sündigen Leibern" fantasiert, "die sich in feurigem Regen winden, verfressene Seelen, die in Exkrementen treiben, verräterische Schurken, erstarrt in Satans eisigem Griff".

Übersetzer im "Bunker"

Mehr als Prolog und erstes Kapitel aber sollen bis zur weltweiten Veröffentlichung an diesem Dienstag ein großes und streng gehütetes Geheimnis bleiben. Wie groß dieses Geheimnis ist, hat Alex Adami für die italienische Zeitschrift "TV Sorrisi e Canzoni" aufgeschrieben. Demnach wurde das Buch zwei Monate lang in einer streng abgeschirmten, unterirdischen Übersetzungswerkstatt vor den Toren Mailands übersetzt. Diejenigen, die dort arbeiteten, nannten ihr Büro "den Bunker".

Ihre Handys und alles, was Kontakt zur Außenwelt herstellen konnte, mussten die Übersetzer bei bewaffnetem Sicherheitspersonal abgeben, heißt es in dem Bericht. Raucher durften ein paar Zigaretten mitnehmen. "Ihre Computer wurden versiegelt und an den Tischen festgeschraubt, damit keine Teilkopien des Werkes hinausgeschmuggelt werden konnten. Jede kleinste Bewegung von ihnen wurde in einer Liste protokolliert."

Auflage für Brown-Bücher war schon höher

Bastei Lübbe hat den italienischen Artikel übersetzen lassen, denn diese Mythenbildung dürfte dem Verlag nur recht sein. Zum Hype beitragen könnte auch die katholische Kirche. Dem Vatikan waren Browns bisherige Romane, insbesondere "Sakrileg", wegen Verunglimpfung der katholischen Religion und des Opus Dei ein Dorn im Auge.

Der Verlag dürfte sich über so viel mediale Aufmerksamkeit freuen. Denn auch Brown schwächelt ein wenig. "Inferno" erscheint in Deutschland mit einer Erstauflage von 700.000 Exemplaren. Browns voriges Buch "Das verlorene Symbol" über die geheimnisvolle Welt der Freimaurer hatte im Jahr 2009 noch eine Startauflage von 1,2 Millionen.

Browns Werke

1995: "187 Men to Avoid: A Survival Guide for the Romantically Frustrated Woman" (187 Männer, um die Sie einen Bogen machen sollten: Ein Überlebens-Handbuch für die in Liebesdingen hoffnungslos ernüchterte Frau): Das humorvolle Buch erschien unter dem Pseudonym Danielle Brown.

1998: "Digital Fortress" (Diabolus): Browns erster Krimi thematisiert die Sicherheit im Internet.

2000: "Angels & Demons" (Illuminati): Der Thriller um den Plan eines geheimen Ordens, den Vatikan zu zerstören, wurde mit Tom Hanks in der Titelrolle verfilmt.

2001: "Deception Point" (Meteor): Ein politischer Krimi um angeblich außerirdisches Leben in der amerikanischen Arktis.

2003: "The Da Vinci Code" (Sakrileg): Der in mehr als 40 Sprachen übersetzte Bestseller über Verschwörungstheorien um das Leben Jesu wurde mit Tom Hanks, Audrey Tautou und Jürgen Prochnow auch ein Kino-Welterfolg.

2009: "The Lost Symbol" (Das verlorene Symbol): Der Thriller thematisiert anhand versteckter Zeichen in Washington Legenden um den Bund der Freimaurer.

(APA/dpa/Red.)

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