Die US-Steuerbehörde hat konservative Gruppen gezielt ins Visier genommen. Präsident Obama fordert Konsequenzen.
US-Präsident Barack Obama hat die gezielte Überprüfung und Behinderung der Tea-Party-Bewegung und anderer konservativer Gruppen durch die Steuerbehörden als "unerträglich und unentschuldbar" bezeichnet. Die Regierung müsse sich so verhalten, dass die Bevölkerung Vertrauen zu ihr habe, und das gelte insbesondere für die Steuerbehörde IRS.
Die Behörde müsse das Gesetz "fair und unvoreingenommen" umsetzen, und ihre Beschäftigten müssten "mit äußerster Rechtschaffenheit" handeln. Der Untersuchungsbericht über das Gebaren der IRS zeige, dass einige Angestellte den "Test nicht bestanden" hätten. Er habe Finanzminister Jack Lew angewiesen, die für die zweifelhaften Praktiken Verantwortlichen haftbar zu machen. Auch Justizminister Eric Holder hat eine Untersuchung des Falles angeordnet.
In einem Bericht des IRS-Generalinspekteurs (TIGTA) heißt es, Mitarbeiter hätten gezielt Anträge der Tea Party und ähnlicher Gruppen auf Steuerbefreiung herausgefiltert und deren Bearbeitung verzögert. Außerdem habe die Behörde unnötige Informationen von den Antragstellern verlangt, etwa die Auflistung von Spendern.
Die Republikaner werfen Obama vor, es mithilfe der IRS auf konservative Gruppen abgesehen zu haben. Obamas Sprecher Jay Carney betonte dagegen, dass kein Mitarbeiter des Weißen Hauses in die Kontrollen verwickelt gewesen sei. Bereits am Montag hatte der Präsident gesagt, dass die IRS eine "unabhängige Regierungsbehörde" sei, von der "absolute Integrität" und Überparteilichkeit erwartet würden.