Metaller-Gewerkschaft für flexibleres Arbeitszeitmodell

START DER METALLER-KV VERHANDLUNGEN: WIMMER / PROYER /WELSER / ENGELMANN
START DER METALLER-KV VERHANDLUNGEN: WIMMER / PROYER /WELSER / ENGELMANNAPA/HERBERT NEUBAUER
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Die Arbeitnehmervertreter können sich eine Ausdehnung der Durchrechnungszeiträume und Erhöhung der maximalen Zeitguthaben vorstellbar.

Jahrelang hat die Metallindustrie ein flexibleres Arbeitszeitmodell gefordert, nun hat die Gewerkschaft ihr Modell vorgelegt. Es sieht im Wesentlichen einen längeren Durchrechnungszeitraum für geleistete Überstunden bei einem Ausgleich für besonders belastende Arbeit vor.

Im Gegenzug fordern die Arbeitnehmervertreter wieder gemeinsame Kollektivvertragsverhandlungen mit allen sechs Teilverbänden - nachdem im Vorjahr der größte Verband, die Maschinen- und Metallwarenindustrie, ausgeschieden ist. Von den Arbeitgebervertretern lag vorerst keine Stellungnahme vor.

Gewerkschaft für gemeinsame Verhandlungen

„Das weitreichende Modell kann nur dann umgesetzt werden, wenn alle Fachverbände im Herbst am Verhandlungstisch Platz nehmen. Dieses Verhandlungsangebot gilt für die gesamte Metallindustrie und nicht für einzelne Arbeitgeberverbände.“, sagten Rainer Wimmer, Bundesvorsitzender der Pro-GE und Karl Proyer, stv. Bundesgeschäftsführer der GPA, am Donnerstag vor Journalisten.

Basis des neuen Verhandlungsvorschlages sei die bereits bestehende „Bandbreiten“-Regelung im Kollektivvertrag. Mit dem Modell könnten bereits derzeit bis zu 80 (unter bestimmten Umständen 120) Überstunden auf einem Zeitkonto angespart werden, mit 25 Prozent Zeitzuschlag. Werden sie bis zum Jahresende nicht verbraucht, könnten 40 Stunden ins nächste Jahr übertragen werden, der Rest des Zeitguthabens müsse als Überstunde mit 50 Prozent Zuschlag ausbezahlt werden. "Vorstellbar ist für die Gewerkschaft unter anderem eine Ausdehnung der Durchrechnungszeiträume auf zwei mal 24 Monate und die Erhöhung des maximalen Zeitguthabens auf rund zwei Monate Arbeitszeit", so die beiden Chefverhandler auf Arbeitnehmerseite für die Herbstlohnrunde.

25 Prozent arbeiten am Wochenende

Die Gewerkschaften Pro-Ge und GPA präsentierten heute eine Umfrage (Sample 6.488 Personen), wonach es jedem zweiten Arbeitnehmer "absolut wichtig" ist, dass bei der Arbeitszeit auf seine persönlichen Bedürfnisse Rücksicht genommen wird. Hingegen ist es nur 14 Prozent ein besonderes Anliegen, dass Überstunden in Form von Zeitausgleich und nicht von Geld ausbezahlt werden.

Auffällig ist, dass rund ein Viertel der Befragten an Samstagen oder Sonntagen arbeitet. Ebenso viele gehen einer Nachtarbeit nach.

(APA)

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