Abercrombie für Obdachlose

Weil die Modekette kaputte Kleidung verbrennt und nicht spendet, werden Kunden nun online dazu angehalten, ihre alte Kleidung an Obdachlose zu verteilen.

Die Negativschlagzeilen über Abercrombie & Fitch reißen nicht ab. Im Zuge der Schlagzeilen um die Aussagen von CEO Mike Jeffries (Abercrombie produziert nicht für dicke Menschen) kam jetzt wieder ein altes Interview von einem anonymen Markenmanager ans Tageslicht. Demnach wird kaputte Ware verbrannt, anstatt gespendet, wie die britische Vogue schreibt. "Abercrombie & Fitch möchte nicht das Image kreieren, dass einfach jeder, auch arme Menschen, ihre Kleidung tragen kann. Nur Menschen mit einem gewissen Status sollen die Kleidung kaufen und den Markennamen tragen können."

Diese Aussage hat Greg Karber nun dazu veranlasst, ein Projekt ins Leben zu rufen. Online soll sich eine Bewegung formieren, die diese Aussage konterkariert. Zu diesem Zweck hat er ein Video erstellt (mittlerweile wurde es über vier Millionen Mal geklickt), in dem er alte Abercrombie & Fitch-Ware an Obdachlose in Los Angeles verteilt. Auch andere Menschen sollten es ihm gleich tun und ihre Bilder unter dem Hashtag #FitchTheHomeless auf sozialen Netzwerken hochladen. Damit soll Abercrombie & Fitch ein neues Image gegeben werden, das so gar nichts mit der Marketingstrategie gemein hat.

Jeffries hingegen hat jetzt wohl eingesehen, dass seine Kommentare nicht wirklich verkaufsfördernd sind. Auf der Facebook-Fanseite des Unternehmens schrieb er: "Ich bereue aufrichtig meine Wortwahl, die so interpretiert wurde, dass sie Beleidigungen verursacht hat. A&F ist eine aufstrebende Marke, die wie die meisten Spezial-Modemarken auf ein bestimmtes Kundensegment abzielt. Jedoch beachten wir auch breitere Gemeinschaften in denen wir handeln und verpflichten uns stark für Vielfalt und Integration. Wir stellen gute Leute an, die diese Werte teilen. Wir sind komplett gegen jegliche Diskriminierung, Mobbing, abfällige Charakterisierungen oder anderes unsoziales Verhalten, das auf Rasse, Geschlecht, Körpertyp oder individuelle Merkmale abzielt."

(Red. )

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