Felbertauernstraße: Notlösung für Pendler in Arbeit

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Die "Kennenlernsprengung" am Donnerstag war die größte. Am Sonntag werden mehrere Sprengungen durchgeführt.(c) APA/EXPA/ JOHANN GRODER
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Ab Dienstag können Pendler inklusive 20-minütigem Fußmarsch "mit gutem Schuhwerk" über eine Rodelstrecke zu Bussen gelangen. Am Sonntag wird wieder gesprengt.

Nach dem massiven Geröllsturz auf die Felbertauernstraße in Osttirol sind weitere Sprengungen für Sonntag geplant. Das sagte Michael Köll, der technische Leiter der Felbertauernstraßen AG, am Freitag. Vom Felssturz sind in erster Linie zahlreiche Pendler betroffen, die Ausweichrouten sind äußerst zeitaufwendig. Eine Notlösung inklusive Fußmarsch von rund 20 Minuten soll daher Abhilfe schaffen.

Am Donnerstag gab es bereits eine erste, sogenannte Kennenlernsprengung. Die weiteren Sprengungen werden nicht mehr so spektakulär sein, sagte Köll. Nun sollen lockere Massen zum Abgang gebracht und Geländekorrekturen vorgenommen werden. Allerdings müssen die weiteren Detonationen vorsichtig ausgelöst werden, da man den Untergrund dadurch nicht beeinträchtigen dürfe. "Um diesem negativen Effekt vorzubeugen werden sicher etwa fünf Sprengungen durchgeführt", sagte Köll. Nach dem Sonntag werde wieder die Lage sondiert. Eventuelle zusätzliche Sprengungen sind geplant.

Rodelstrecke wird zum Fußweg

Da die Ausweichrouten nach der Sperre einen großen Zeitverlust bedeuten, wird für Pendler eine Rodelstrecke zum Fußweg umfunktioniert. Mit "gutem Schuhwerk" können die etwa 800 Betroffenen in rund 15 bis 20 Minuten, "je nach Kondition", vom Tauernhaus zum Südportal des Tunnels aufsteigen, sagte Köll. Rund 85 Höhenmeter müssen dafür bewältigt werden. Von dort sollen die Pendler mit Bussen Richtung Mittersill und Kitzbühel gefahren werden. "Die Vorbereitungen der öffentlichen Verkehrsbetriebe laufen derzeit. Der Start ist für den Arbeitsbeginn nach Pfingsten am Dienstag geplant", sagt Köll.

In der Nacht auf Dienstag waren rund 35.000 Kubikmeter Geröll und Fels auf die Felbertauernstraße gestürzt. Dabei wurde eine Lawinengalerie auf einer Länge von 95 Metern komplett zerstört. Noch nicht ausgeschlossen wurde, dass es Verschüttete gibt. Bei der Polizei ging bisher jedoch keine Vermisstenmeldung ein. Wann die Felbertauernstraße wieder benutzbar sein wird, war vorerst unklar.

(c) APA

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