Othmar Commenda ist neuer Chef des Generalstabs. Er sieht "viele Möglichkeiten" für die Wehrpflichtreform und "akzeptiert das Primat der Politik".
Das Bundesheer hat einen neuen "obersten Soldaten": Generalleutnant Othmar Commenda folgt Edmund Entacher als Generalstabschef nach. Das gab Verteidigungsminister Gerald Klug am Mittwoch bekannt. Commenda hatte Entachers Agenden bereits interimistisch geführt.
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Commendas Stellvertreter wird Generalmajor Bernhard Bair, der zuletzt an der Spitze des Kommandos Einsatzunterstützung tätig war.
Klug bezeichnete den neuen "obersten Soldaten" als "die ideale Besetzung" und den Stellvertreter Bair als die "optimale Ergänzung". Eine der ersten Aufgaben, die Commenda als neuer Generalstabschef angehen wird, ist die Reform des Grundwehrdienstes. Das sei nach der Pro-Wehrpflicht-Volksbefragung "eine Pflicht gegenüber der Bevölkerung", sagte Commenda. Für die Reform gebe es "viele viele Möglichkeiten".
"Akzeptiere das Primat der Politik"
Ob er bei der Volksbefragung für die Wehrpflicht oder für ein Berufsheer gestimmt hat, wollte Commenda nicht verraten. Das sei "eine private Angelegenheit". Dass er sich in der Debatte öffentlich nicht geäußert hat, begründete er damit, dass es in solchen Situationen "gut" sei, eine "neutrale Position einzunehmen".
Zur Tatsache, dass er unter Ministern mehrere Parteien Karriere gemacht hat, meinte Commenda: "Ich akzeptiere das Primat der Politik".
Commenda und Bair sind nur zwei von zahlreichen weiteren Spitzenfunktionen, die beim Bundesheer neu bestellt werden. Insgesamt werden 22 Funktionsträger neu besetzt, sagte Klug, der diese aus über 200 Bewerbern aussuchen darf. Dafür müsse er rund 40 Hearings absolvieren, so der Minister. Dieses Prozedere soll in den nächsten drei Wochen abgeschlossen sein.
(APA)