Die umstrittene Schiefergas-Förderung kommt bei den deutschen Bierbrauern nicht gut an. Sie warnen vor einer Verunreinigung des Trinkwassers.
In der Debatte um das sogenannte Fracking sehen deutsche Bierbrauer das Reinheitsgebot in Gefahr. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, warnte der Deutsche Brauer-Bund in einem Brief an die Berliner Bundesregierung vor einer Verunreinigung des Trinkwassers durch die umstrittene Förderung von Erdgas aus schwer zugänglichen Gesteinsschichten. "Die bisher von der Bundesregierung vorgesehenen Gesetzesänderungen reichen nicht aus, um die erforderliche Sicherheit für die Trinkwasserversorgung sicherzustellen und den Anforderungen an das Reinheitsgebot für Bier Rechnung zu tragen", heißt es der Zeitung zufolge in dem Brief.
Die Brauwirtschaft sei auf ein "qualitativ einwandfreies Trinkwasser zum Brauen angewiesen", heißt es weiter. Durch Fracking könne diese Versorgungssicherheit eingeschränkt oder sogar ganz beseitigt werden. Vor einem Regierungsbeschluss solle die Diskussion daher weiter fortgeführt werden.
Verbot rund um Trinkwasserseen
Das Einbringen eines Gesetzentwurfs zum Fracking ins Kabinett wurde bereits mehrfach verschoben. Mitte Mai hatte sich die schwarz-gelbe Koalition auf einen Gesetzentwurf geeinigt, in dem Berichten zufolge Fracking im Einzugsgebiet von Trinkwasserseen wie dem Bodensee verboten werden soll. In der Nähe von Talsperren solle es hingegen weiter erlaubt sein.
Fracking
Der österreichische Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner sprach sich erst vor kurzem in einem "Presse"-Interview vorsichtig für Schiefergas-Fracking aus.
Durch das sogenannte Fracking wird Schiefergas aus Schiefergestein tief unter der Erde gelöst. Die Technologie ist unter anderem deshalb umstritten, weil dabei Chemikalien eingesetzt werden, die auch das Trinkwasser verunreinigen könnten.
(APA/AFP)