Ein Mann und zwei Frauen wurden wegen des Verdachts auf Beihilfe festgenommen, mittlerweile aber wieder freigelassen. Die Behörden befürchten Nachahmungstäter.
Drei im Zusammenhang mit Mord an einem Soldaten in London festgenommene Verdächtige sind wieder frei. Es habe keine Anklagen gegen sie gegeben, teilte die Londoner Polizei Scotland Yard am Freitag mit. Am Donnerstag waren ein 29-Jähriger sowie zwei Frauen im Alter von 29 und 31 Jahren unter dem Verdacht der Beihilfe zum Mord festgenommen und verhört worden.
Die beiden Angreifer, ein 22-Jähriger und ein 28-Jähriger, liegen weiterhin mit Verletzungen im Krankenhaus. Sie töteten einen Soldaten am Mittwoch auf offener Straße mit Messern und Beilen und riefen dabei islamistische Parolen. Das Opfer, der 25-jährige Lee Rigby, war Vater eines zweijährigen Sohnes und laut dem britischen Verteidigungsministerium 2009 in Afghanistan und danach in Deutschland stationiert. Seine Familie drückte in einer Stellungnahme ihre Trauer aus und erklärte, er habe schon immer Soldat werden wollen.
Behörden fürchten Nachahmer
Premierminister David Cameron hat die Bevölkerung aufgerufen, sich von solchen Taten nicht einschüchtern zu lassen. "Wir werden uns niemals dem Terror oder dem Terrorismus beugen - in welcher Form auch immer", sagte er. In den kommenden Tagen will die Polizei in London daher mit zusätzlichen Beamten Präsenz zeigen. Auch die Sicherheitsvorkehrungen an Kasernen und militärischen Einrichtungen wurden bereits erhöht.
Hintergrund ist, dass sowohl der Sicherheitsdienst MI5 als auch Scotland Yard befürchten, der Soldatenmord könne nachgeahmt werden, berichtete die "Times". In einem Treffen mit dem Sicherheitskabinett Cobra warnten die Chefs der Behörden: "Ein solches Vorhaben kann in Windeseile umgesetzt werden."
Obama verurteilt "grauenvollen" Mord
Der Mordanschlag auf den Soldaten löste weltweit Entsetzen aus. Mehrere muslimische Gruppen in Großbritannien verurteilten den Vorfall scharf. Eine solche barbarische Tat habe keinerlei Basis im Islam, hieß es vom britischen Muslimrat. Die Polizei müsse dafür sorgen, dass keine Spannungen hochkochten.
Auch US-Präsident Barack Obama verurteilte den Mord: Die Tat sei "entsetzlich" und "grauenvoll", erklärte er. "Die Vereinigten Staaten stehen entschlossen an der Seite des Vereinigten Königreichs, unserem Verbündeten und Freund, gegen gewalttätigen Extremismus und Terror", fügte er hinzu.
(APA/AFP/dpa/Red.)