Mit einem wöchentlichen Sportnachmittag, Wettkämpfen und besserer Infrastruktur will der Verteidigungsminister sportbegeisterte Jugendliche zum Heer locken.
SP-Verteidigungsminister Gerald Klug will den Grundwehrdienst durch Sportangebote attraktiver machen. Ab 2014 soll ein wöchentlicher Sportnachmittag eingeführt und die Rekruten nicht nur bei der Stellungskommission, sondern auch zu Beginn und am Ende des Wehrdienstes leistungsmedizinisch untersucht werden.
Ziel sei, dass sich sportbegeisterte Jugendliche künftig für den Wehrdienst statt für den Zivildienst entscheiden, sagte Klug am Freitag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit VP-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner in der Raabkaserne in Mautern. Journalisten wurden dafür per Hubschrauber eingeflogen und konnten Rekruten beim Hochsprung und bei Kampfsportspielen beobachten.
Laut Klug soll es künftig häufiger Wettkämpfe und Turniere geben, und die Soldaten sollen Sportabzeichen erwerben können. Außerdem will er die sportliche Infrastruktur - 420 Anlagen in 82 Liegenschaften - ertüchtigen lassen, und zwar vor allem durch kostengünstige Eigenleistungen der Pioniere. Wo das nicht möglich ist, plant der Minister Kooperationen mit lokalen Sportvereinen.
"In der Vergangenheit wurde auf den Sport kein Wert gelegt", bedauerte Generalstabschef Othmar Commenda. Das soll sich nun ändern, auch weil sich Gesundheitszustand und Durchschnittsgewicht der Rekruten in den vergangenen Jahren bedenklich verschlechtert haben. Klug verwies auf Ergebnisse der Rekrutenbefragung. Gewünscht sei demnach Abwechslung, derzeit sei der Heeressport zu lauflastig.
Mikl-Leitner lobte Klug für die nunmehr reibungslose Zusammenarbeit in Richtung Wehrdienstreform zu loben. Man sei nun gemeinsam auf einem guten Weg. Das Konzept werde man Ende Juni/Anfang Juli präsentieren.
(APA)