Fatkini
Fatikini: Plus Size Bikinis groß in Mode
Nicht nur die neue H&M Übergrößen-Badelinie schlägt hohe Wellen. Die Zweiteiler von Bloggerin Gabi Gregg waren in Stunden ausverkauft.

Schöne Bikinis in Übergröße sind anscheinend eine Marktlücke. Plus Size Modebloggerin Gabi Gregg hat zusammen mit dem Unternehmen "Swimsuits for all" eine Bademodekollektion auf den Markt gebracht, die in wenigen Stunden ausverkauft war.

Die Bloggerin von GabiFresh.com ist schon länger mit ihrem Blog erfolgreich. Viel Aufmerksamkeit erhielt sie im Vorjahr, als sie das Wort "Fatkini" erfand und alle Frauen dazu auffordert, sich nicht hinter ihren Kilos zu verstecken und Bikinis zu tragen.

"Gabis 'Fatkini'-Geschichten haben die Missverständnisse zwischen Frauen, Körperbild und Bademode beleuchtet", erklärt "Swimsuit for all"-CEO Mashe Laniado.

Und weiter: "Bei swimsuitsforall geht es um die Idee, dass alle Frauen in Bademode toll aussehen. Gabis Geschichte hat mit der alten Vorstellung aufgeräumt, dass sexy Bademode nur für Sports Illustrated Models sind."

Für die neue Bademodekollektion von H&M in Größe 44 bis 54 wurde das Plus Size Model Jennie Runk engagiert, das mit ihren Rundungen im Bikini medial hohe Wellen schlug.

Ihren neuen Bekanntheitswert nahm sie zum Anlass, in einem Brief über BBC News auch andere Frauen abseits von Size Zero dazu zu ermutigen, Bademode zu tragen und sich wohl zu fühlen.

Darin schreibt sie: "Als meine Facebook-Seits 2000 neue Likes in 24 Stunden bekam, habe ich mich dazu entschieden, diese Aufmerksamkeit als Gelegenheit zu nutzen, die Welt ein bisschen netter zu machen, indem ich Selbstwertgefühl fördere. Seitdem habe ich viele Nachrichten von Fans bekommen, die sich bei mir bedanken."

Einiger dieser Facebook-Fans haben ihr demnach Nachrichten geschrieben und mitgeteilt, dass sie zum ersten Mal seit Jahren Bikinis anprobiert haben.

"Das ist genau das, was ich erreichen wollte, nämlich Frauen zu zeigen, dass es ok ist selbstbewusst zu sein, auch wenn man nicht der gängigen Vorstellung von 'perfekt' entspricht", macht sie ihren Standpunkt weiter klar.

Runk selbst sah sich nie als Model, wurde aber von einem Scout entdeckt, der ihr ihre Karrieremöglichkeiten erklärte. Um erfolgreich zu sein, müsse sie entweder Gewicht verlieren oder etwas zunehmen um eine Karriere als Plus-Size-Model zu verfolgen. Ihre Entscheidung scheint sich nun als erfolgreich und richtig herausgestellt zu haben.

Nur mit dem Begriff "Plus Size" ist sie nicht ganz so zufrieden. "Menschen nehmen an, dass 'plus' das gleiche wie fett ist und setzen das mit hässlich gleich. Das ist komplett absurd und viele Frauen die als Plus Size bezeichnet werden sind normaler amerikanischer Durchschnitt (...)."

Runk hält nichts davon, einzelne Kleider- und Körpergrößen zu glamourisieren und andere zu mobben. "Wir müssen mit diesem absurden Hass aufhören gegen Körper mit anderen Maßen. Das hilft niemanden und wird langsam alt."

Von Konzernseite zeigt man sich von der Kampagne ebenfalls überzeugt, obwohl man weder mit "Plus Size" wirbt noch medial viel Aufmerksamkeit erregte.

“Wir versuchen bei unseren Kampagnen, einen guten Typen-Mix an Models durch die Saison zu zeigen. Wir wollen dabei keine Botschaft und kein Ideal verbreiten, sondern suchten einfach ein Model, das die Kollektion passend repräsentiert. Wir finden, Jennie Runk ist dafür genau die Richtige, wir sind sehr zufrieden mit den Bildern,” heißt es in einem Statement des Modehauses.