Hypo: Indisch-britischer Investor kauft Österreich-Tochter

HYPO-OeSTERREICH GEHT FUeR 65,5 MIO. EURO AN SREI-MITEIGENTUeMER
Sanjeev Kanoria mit Hypo-Chef Gottwald KranebitterAPA/HYPO ALPE ADRIA
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Jetzt ist es fix: 65,5 Millionen Euro zahlt Sanjeev Kanoria für die Hypo-Alpe-Adria-Bank. Der Vertrag wurde am Freitag in Wien unterzeichnet. Die Bewilligung durch die Finanzmarktaufsicht ist noch ausständig.

Die Hypo-Alpe-Adria-Bank (HAAB), die Österreich-Tochter der Kärntner Hypo, ist am Freitag an die Holding "Anadi Financial" verkauft worden. Käufer ist Sanjeev Kanoria, ein Brite mit indischen Wurzlen. Als Mitglied der namhaften indischen Kanoria-Famile ist der Käufer auch an der indischen Srei-Gruppe beteiligt, die bisher als wahrscheinlicher Käufer der Österreich-Tochter im Gespräch war. Wie die "Presse" bereits vor einer Woche berichtet hatte, beträgt der Kaufpreis 65,5 Millionen Euro.

FMA-Bewilligung noch ausständig

Hypo-Chef Gottwald Kranebitter und Sanjeev Kanoria haben heute in Wien den Verkaufsvertrag unterzeichnet, teilte die Hypo ad hoc mit. Der Aktienkaufvertrag unterliegt noch mehreren Closing-Bedingungen, insbesondere der Bewilligung durch die Finanzmarktaufsicht. 

Vom Verkauf bleiben die bestehenden Garantien, die das Land Kärnten für die Hypo-Österreich übernommen hat, "unberührt und sind weiterhin gültig", so die Kärntner Bank in einer Aussendung. Die Bank soll in Zukunft auch durch die "strategische und finanzielle Expertise" der Srei-Gruppe unterstützt werden. Die Vertragsunterzeichnung mit dem britisch-indischen Geschäftsmann wird als "wichtigen Schritt" in Richtung "gelungener Restrukturierung" bezeichnet.

Das Land Kärnten bleibt auch nach dem Verkauf Kunde der ehemaligen Landesbank. "Unser Beitrag für die positive Zukunft der Hypo ist, dass das Land Kärnten mit seinen Finanzabwicklungen der größte Kunde ist und es auch in Zukunft bleibt", erklärte SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser.

"Absolute Sicherheit der Geldeinlagen"

"Sanjeev Kanoria und sein Unternehmen Anadi sind ein klarer Bestbieter von internationalem Format, ausgewiesener Geschäftserfahrung und mit starkem regionalem Bekenntnis", so Hypo-Chef Kranebitter. "Neue Produkte, weitere Märkte und die Förderung der Kernregion sind die Ziele unserer Geschäftsbeziehung", kommentierte Sanjeev Kanoria den Abschluss. "Das zentrale Ziel unserer Bemühungen ist neben dem Erhalt des Charakters einer österreichischen Bank vor allem die absolute Sicherheit für die Geldeinlagen der Kunden und eine wohlüberlegte Unterstützung von Initiativen und Unternehmen aller Branchen mit der gebotenen kaufmännischen Sorgfalt", betonte Kanoria.

Schlechtes Quartalsergebnis

Die wirtschaftliche Lage der Kärntner Hypo, die 450 Mitarbeiter beschäftigt und 14 Filialen in Kärnten hat, hat sich im Vergleich zu 2012 drastisch verschlechtert. Das belegen vor allem die Zahlen des ersten Quartals 2013, die zwar nicht veröffentlicht worden sind, aber die Bieter zu sehen bekamen. Vom Vorjahres-EGT von 16 Millionen Euro ist die Bank meilenweit entfernt. Wie die "Presse" berichtete, hielt der indische Investor an seinem ursprünglichen Angebot auch fest, nachdem das schlechte Quartalsergebnisse bekannt geworden war.

Unterdessen wurde bekannt, dass Österreich einen Monat länger als bisher erwartet Zeit hat, um den neuen Abwicklungsplan für die Hypo der EU-Kommission vorzulegen. Die Frist verstreicht erst Ende Juni (mehr dazu ...).

(APA/Red.)


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