Griechenland will Aufschub bei Beamten-Kündigungen

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Griechenland will Aufschub BeamtenKuendigungen(c) EPA (Giorgos Christakis)
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Athen befürchtet einen erheblichen Schaden für den Tourismus. Kündigungen sollen "am liebsten nach der Sommerzeit in Gange gesetzt werden".

Die griechische Regierung braucht mehr Zeit, um die versprochenen Kündigungen im staatlichen Bereich umzusetzen. Regierungschef Antonis Samaras befürchtet, dass es mitten in der für das Land wichtigen Tourismussaison erneut zu Protesten kommen könnte und will die "Troika" der internationalen Geldgeber deshalb um Aufschub bitten. Es geht um rund 2000 Staatsbedienstete, die ursprünglich in diesem Juni gehen sollten.

Wie die Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch aus dem deutschen Finanzministeriums erfuhr, soll das Thema angesprochen werden, wenn die Chefs der Geldgeber-Kontrolleure am 10. Juni nach Athen kommen. Die Kündigungen sollten "am liebsten nach der Sommerzeit in Gange gesetzt werden", sagte ein hoher Beamter des Finanzministeriums, der an den Verhandlungen mit der "Troika" teilnimmt.

Tourismus als Hoffnungsanker

Der Tourismus ist die Haupteinnahmequelle des finanzmaroden Landes. Griechenland rechnet dieses Jahr mit einem Rekordjahr für den Tourismus, rund 17 Millionen Gäste werden erwartet - davon allein 2,5 Millionen Deutsche.

Zurzeit werden Griechenlands Bücher von der "Troika" aus Experten von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) geprüft. Es geht um die Freigabe einer weiteren Tranche in Höhe von 3,3 Milliarden Euro für das pleitebedrohte Euro-Land.

Problembereich öffentlicher Dienst

Griechenland hatte sich der Vergangenheit immer wieder verpflichtet, den öffentlichen Sektor zu verschlanken. Getan hat sich in dem Bereich aber wenig, wie auch "Spiegel Online" berichtet. Korrupte Staatsdiener sollten entlassen werden - vor die Tür gesetzt wurden dem Bericht zufolge bislang aber gerade einmal 99 Beamte.

Erst Ende April hatte Athen verlautbart, bis Ende 2014 rund 15.000 Staatsbeamte zu entlassen. Die EU lobte daraufhin die Reformbestrebungen und zahlte Geld nach Griechenland. Kurz darauf wurde die Maßnahme aber als "Mogelpackung" (mehr dazu...) entlarvt, weil an anderer Stelle 15.000 Neueinstellungen geplant sind.

(APA/dpa)

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