Für den staatlichen Erdgaskonzern Depa ist kein verbindliches Angebot eingetroffen. Zweifel am Erreichen der Schuldenziele werden laut.
Rückschlag für die Privatisierungsbemühungen Griechenlands: Der Verkauf des staatlichen Erdgaskonzerns Depa ist gescheitert. Es sei nicht gelungen, Interessenten zu überzeugen, ein verbindliches Angebot abzugeben, sagte ein Insider am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Der griechische Leitindex fiel in der Folge um mehr als fünf Prozent.
"Der Depa-Verkauf ist überraschenderweise gescheitert und das ist schlecht für die Stimmung zu einem Zeitpunkt, wo viele davon ausgegangen sind, dass Griechenland seine Schuldenziele erreichen kann", sagte der Finanzmarktexperte Takis Zamanis aus Athen zur Begründung.
Privatisierung im Volumen von 2,6 Mrd. eingeplant
Der geplante Verkauf des Anteils an der Depa sollte rund eine Milliarde Euro einbringen. Als einziger ernsthafter Interessent war am Ende der russische Gazprom-Konzern verblieben. Die Frist für Angebote lief am Montagvormittag aus. An Depa hält die griechische Regierung 65 Prozent, Hellenic Petroleum den Rest.
Der Verkauf von Staatsbesitz ist eine entscheidende Vorgabe der internationalen Geldgeber für weitere Hilfen an das krisengeschüttelte Land. Allein für dieses Jahr sind Einnahmen aus Verkäufen im Volumen von 2,6 Milliarden Euro geplant. Die Trennung von der Beteiligung am Lotterie-Betreiber OPAP spülte rund 650 Millionen Euro in die Kassen. Nun setzt der Staat seine Hoffnungen auf den Gasnetzbetreiber Desfa. Für den gab den Kreisen zufolge Socar aus Aserbaidschan ein Gebot ab.
2013, das Jahr der Privatisierungen?
Im Jänner hatte der griechische Wirtschaftsminister Kostis Hatzidakis noch davon gesprochen, dass "2013 das Jahr der Privatisierungen" werde (mehr dazu...). Die oben erwähnte Privatisierung der Lotteriegesellschaft ist aber bislang der einzige diesbezügliche Erfolg.
(APA/Reuters)