Eisenbahner: Kürzer arbeiten, sonst Kampfmaßnahmen

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Die Gewerkschaft will wegen "enormer physischer und psychischer Belastungen und des höheren Pensionsantrittsalters" eine 38,5-Stunden-Woche.

Die Eisenbahnergewerkschaft drängt weiter auf Maßnahmen zur Arbeitszeitverkürzung. Bei einer Betriebsrätekonferenz, an der gestern in Wien rund 400 Betriebsräte aus ganz Österreich teilnahmen, wurde die Weiterführung der Verhandlungen mit der Wirtschaftskammer beschlossen. Alle mit dem Sozialpartner notwendigen Vereinbarungen sollen noch vor dem ÖGB-Kongress am 18. Juni abgeschlossen werden.

Sollten die Verhandlungen ergebnislos bleiben, wolle man bei den ÖGB-Gremien "rasch" Beschlüsse zur Durchführung "gewerkschaftlicher Kampfmaßnahmen" fassen, so Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Sektion Verkehr in der Gewerkschaft vida.

"Signal der Entschlossenheit"

"Die Konferenz war ein Signal der Entschlossenheit und Solidarität der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner. Angesichts enormer physischer und psychischer Belastungen im Dienst und aufgrund des steigenden Pensionsantrittsalters sind arbeitszeitverkürzende Maßnahmen sowie eine Neuverteilung von Arbeit das Gebot der Stunde. Das muss die Arbeitgebervertreterseite endlich einsehen", betont Hebenstreit.

Die Gewerkschaft fordert eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 40 auf 38,5 Stunden bei vollem Lohnausgleich, wie sie in vielen Branchen schon verwirklicht sei. Die Arbeitgeberseite ist dagegen, der Fachverband Schienenverkehr in der Wirtschaftskammer will keine Branchenlösung sondern stattdessen eventuelle Vereinbarungen auf Betriebsebene.

Das bei weitem größte Mitglied im Fachverband, die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), unterstützt die Gewerkschaftsforderung. Für die ÖBB brächte eine Arbeitszeitverkürzung eine Ersparnis von rund 20 Millionen Euro. Da die Bundesbahn die betriebsbedingten Pensionierungen eingestellt hat, würde durch kürzere Arbeitszeiten die Arbeit auf mehr Beschäftigte verteilt werden können.

(APA)

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