UNO: Österreichs Blauhelme sollen Abzug zeitlich strecken

Golan
GolanREUTERS
  • Drucken

Die UNO bittet Österreich, die Ausrüstung am Golan für andere UNO-Soldaten zurück zulassen.

Die Vereinten Nationen haben die österreichische Bundesregierung offiziell aufgefordert, den Abzug der Blauhelme von den Golan-Höhen zeitlich bis Ende Juli zu strecken. UNO-Sprecher Martin Nesirky sagte am Donnerstag, dass auf diese Weise die Soldaten leichter ersetzt werden könnten. Außerdem solle das österreichische UNDOF-Kontingent seine gesamte Ausrüstung zugunsten der anderen UNO-Soldaten zurücklassen.

Wie die Tageszeitung "Kurier" berichtete, wird in Wien derzeit ein entsprechender Antrag der UNO geprüft. Ein Großteil der insgesamt rund 380 österreichischen UNDOF-Soldaten soll bereits Anfang Juli nach Hause zurückkehren, wie das Außenministerium gestern bestätigte. Laut "Kurier" wird die letzte größere Tranche am 26. Juni in Wien erwartet. Bis Ende Juli soll laut dem Blatt dann eine Gruppe von 50 Mann, bestehend aus Stabsoffizieren, Ärzten und Sanitätern, in der entmilitarisierten Pufferzone zwischen Syrien und Israel die Stellung halten.

Am Mittwochabend landete eine erste Gruppe von knapp 70 österreichischen Blauhelmsoldaten. Die Regierung hatte den Abzug seiner Soldaten am 6. Juni aus Sicherheitsgründen bekannt gegeben, nachdem es auf dem Golan-Plateau Kämpfe zwischen syrischen Soldaten und Rebellen gegeben hatte.

Österreich hatte auf den Golanhöhen, die 1967 von Israel besetzt und 1981 annektiert worden waren, zuletzt das größte Kontingent der UNO-Beobachtertruppe stationiert. Diese wurde nach dem Oktoberkrieg 1973 aufgrund eines syrisch-israelischen Abkommens im Mai 1974 gebildet. Die Blauhelme sollen die Einhaltung des Waffenstillstands und die anderen Bestimmungen des Abkommens überwachen.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

PHILIPPINES UN PEACEKEEPERS
Außenpolitik

Golan: Philippinische Blauhelme wollen bleiben

Manila hatte als Bedingung eine bessere Ausrüstung der Soldaten gefordert. Dafür gibt es nun eine Zusicherung der UNO, weshalb Präsident Beigno Aquino der Fortsetzung des Einsatzes zustimmen dürfte.
Gastkommentar

Wo ist Österreichs Platz in Europa und der Welt?

Gastkommentar. Wir spielten einmal eine große Rolle in der internationalen Politik. Diese ist nicht erst seit dem Golan-Rückzug klein geworden. Was fehlt, sind die Europäisierung der Innenpolitik und mehr Blick auf den Donauraum.
Innenpolitik

Golan-Abzug: "Größte Blamage für Außenpolitik"

Der erste Force-Commander auf dem Golan kritisiert die Entscheidung der Regierung. Auch einige Österreicher, die im Juni ihren Einsatz begonnen hätten, sind empört.
GolanMission verlaengert staerkt Mandat
Außenpolitik

Golan-Mission verlängert: UNO stärkt Mandat

Der Einsatz in der Pufferzone zwischen Israel und Syrien geht auch nach dem Abzug der Österreicher weiter. Die Blauhelme erhalten Panzerfahrzeuge.
GolanAbzug Klug macht Vorwuerfe
Außenpolitik

Golan-Abzug: Klug macht UNO Vorwürfe

"Die Unterstützung der Vereinten Nationen war mager": Mit diesen Worten rechtfertigt der SP-Verteidigungsminister den Truppenabzug vom Golan.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.