Familienorganisationen fordern gesetzlichen Status

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Die Familienorganisationen der Parteien, der katholischer Familienverband und die Plattform für Alleinerziehende wollen gesetzliche Interessensvertretung werden.

Österreichs Familienorganisationen haben am Montag erstmals gemeinsam ihre politischen Forderungen auf den Tisch gelegt. In einer Pressekonferenz reklamierten sie den Status als gesetzliche Interessensvertretung für sich und verlangten mehr Familienbeihilfe und Kinderbetreuungseinrichtungen. Weitere Steuererleichterungen - wie im ÖVP-Familienpaket gefordert - fanden sich nicht unter den parteiübergreifenden Kompromissforderungen.

ÖVP-Familienbund, SPÖ-Kinderfreunde, freiheitlicher Familienverband, Familienzukunft Österreich des BZÖ, katholischer Familienverband und Österreichische Plattform für Alleinerziehende (ÖPA) sind allesamt im familienpolitischen Beirat des Wirtschafts- und Familienministeriums vertreten. Man wolle den gemeinsamen Anliegen ein stärkeres Gewicht verleihen, betonte Alfred Trendl vom katholischen Familienverband.

Der Freiheitliche Gerfried Nachtmann präsentierte den Wunsch nach einer Anpassung der seit 2002 nicht mehr erhöhten Familienbeihilfe. Es gehe um "Herstellung von Gerechtigkeit" und den Ausgleich eines 25-prozentigen Wertverlusts. Künftig solle die Beihilfe am besten jährlich valorisiert werden. Die Wiener Ex-Gemeinderätin des BZÖ, Heidrun Tscharnutter, verlangte, dass den politischen Versprechungen in diesem Bereich endlich Taten folgen müssten.

Jürgen Wutzlhofer, Kinderfreunde-Bundesgeschäftsführer und SP-Gemeinderat in Wien, redete dem Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen das Wort. Nur so könnten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und eine echte Wahlfreiheit bei den unterschiedlichen Arbeitsmodellen für Eltern gewährleistet werden. Birgit Posch von der ÖPA verlangte im Sinne der stark von Armut bedrohten Alleinerziehenden die Einführung einer Kindergrundsicherung.

Familienbund-Präsident Bernhard Baier hob hervor, dass man mit der Pressekonferenz das Gemeinsame vor das Trennende und die Familieninteressen vor die Ideologie stellen wolle. Ziel sei die Schaffung einer gesetzlich verankerten Bundesfamilienvertretung mit einer Stellung ähnlich des Seniorenrates, um bei Entscheidungsprozessen stärker mitreden zu können.

(APA)

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