ÖVP-Quereinsteigerin Michaela Steinacker gründete einst eine Studentinnenverbindung.
Wien/Aich. Der kürzlich bekannt gegebene Abschied von Michaela Steinacker aus dem Raiffeisen-Vorstand überraschte viele. Künftig, so hieß es, werde sich Steinacker neuen Aufgaben im Immobilienimperium von Raiffeisen widmen. Nun dürfte ein neues Betätigungsfeld dazukommen: Steinacker soll auf Platz zwei der ÖVP-Bundesliste bei der Nationalratswahl kandidieren.
Die gebürtige Wienerin (Jahrgang 1962) wuchs in Niederösterreich auf – gemeinsam mit drei Geschwistern. Ihr Vater war Bezirkshauptmann. Dass Leistung wichtig sei, habe man ihr anerzogen, erzählte Steinacker einmal. Auch auf ihre konservative Wertehaltung verweist sie gern. Noch während ihres Jus-Studiums heiratete Steinacker. Und die spätere Managerin war eine der Mitbegründerinnen der katholischen Studentinnenverbindung Norica Nova.
Rechnungshof rügte hohes Gehalt
1988 wurde die Mutter zweier Kinder und begeisterte Basketballspielerin Sekretärin von ÖVP-Ministerin Marilies Flemming. Später sollte Steinacker für die ÖRAG, die Bundesimmobiliengesellschaft, und als Immobilienchefin der ÖBB tätig sein. Der Rechnungshof kritisierte aber das hohe Gehalt der ÖBB-Managerin (416.000 Euro im Jahr 2006, inklusive Prämien und Leistungsboni für das Vorjahr).
Bereits 2002 kandidierte Steinacker für die ÖVP, damals noch an unwählbarer Stelle. Nun sollte der Parlamentseinzug sicher sein.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.06.2013)