Gefangenenaustausch: USA offen für Gespräche mit Taliban

Gefangenenaustausch offen fuer Gespraeche
Gefangenenaustausch offen fuer Gespraeche(c) REUTERS (MOHAMMAD ISMAIL)
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Für Washington ist die Freilassung des Soldaten Bergdahl vorrangig. Die Taliban fordern für ihn angeblich fünf Gefangene aus dem Lager Guantanamo.

Die USA wollen bei den geplanten Gesprächen mit den radikal-islamischen Taliban im Golf-Emirat Katar auch über einen Austausch von Gefangenen verhandeln. Die Taliban hätten bereits in der Vergangenheit entsprechende Vorschläge gemacht. "Wir sind offen, dieses Thema als Teil der Verhandlungen zu diskutieren. Und wir erwarten, dass sie es ansprechen", sagte US-Außenamtssprecherin Jennifer Psaki am Donnerstag in Washington.

Der Beginn der Gespräche ist noch unklar. Denn während die USA verhandeln wollen, legt sich der afghanische Präsident Hamid Karzai quer. Er stört sich vor allem am souveränen Auftritt der Taliban mit ihrem Verbindungsbüro in Doha und droht, die Gespräche zu boykottieren.

Ein Soldat gegen fünf Guantanamo-Gefangene

Den USA gehe es in puncto Gefangene vor allem um die Freilassung des Soldaten Bowe Bergdahl, der sich seit 2009 in der Gewalt der Taliban befinde. Berichten zufolge hatten die Taliban seine Freilassung im Austausch für fünf wichtige Gefangene im Lager Guantanamo auf Kuba vorgeschlagen.

Psaki betonte, es sei noch nicht entschieden worden, ob Taliban-Anhänger aus dem Lager freigelassen werden könnten. Auch gebe es weiterhin noch kein Datum und keinen Ort für Verhandlungen mit den Taliban.

(APA/dpa/AFP)

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