Albanien: Toter bei Schießerei vor Wahllokal

Albanien: Toter bei Schießerei vor Wahllokal
Albanien: Toter bei Schießerei vor Wahllokal(c) EPA (STR)
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Ein Aktivist der oppositionellen Sozialisten wurde im Zuge der Parlamentswahl in Albanien ermordet.

Tirana/AG.  Die Parlamentswahl in Albanien am Sonntag ist von einer schweren Bluttat überschattete worden: Ein Aktivist der Sozialistischen Integrationsbewegung von Ex-Premier Ilir Meta wurde bei einem Wahllokal im Hof einer Schule in der Stadt Lac erschossen, berichteten Medien. Ein Kandidat der Demokratischen Partei von Premier Sali Berisha sowie mindestens eine weitere Person wurden verletzt.

Die EU hat eine Wahl nach europäischen Standards zur Bedingung gestellt, damit sie Albanien den Status eines EU-Beitrittskandidaten zuerkennt. Ettore Sequi, der EU-Botschafter in Tirana, bezeichnete die Gewalt als „inakzeptabel“. Polizeisondereinheiten sowie Meta und Sozialistenchef Edi Rama fuhren nach Lac, um die Tat zu verurteilen.

Wahlkampf ohne Todesopfer

Die LSI tritt im Block mit den oppositionellen Sozialisten gegen das PD-Lager an. Bis zum Koalitionsaustritt April hat die LSI gemeinsam mit der PD fast vier Jahre regiert. Auch die PD verurteilte jegliche Gewalt.

Immerhin ist der Wahlkampf  dieses Mal ruhig verlaufen – für albanische Verhältnisse zumindest: Denn Tote wie in früheren Jahren hat es bisher nicht gegeben. Allerdings kam es zu ein paar Gewaltakten wie Brandstiftungen und Überfällen mit Verletzten. Am Sonntag wurde zudem das Auto eines sozialistischen Parteisekretärs in der südlichen Stadt Vlora in die Luft gesprengt. Aus Angst vor Gewalttaten waren landesweit rund 6000 Polizisten im Einsatz, um einen ruhigen Ablauf der Wahl zu gewährleisten. Aus einigen Wahllokalen wurden am Sonntag Probleme, weil es zu wenige Stimmzettel bzw. wegen Verzögerungen gab, gemeldet. Auch von Schlägereien wurde berichtet.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.06.2013)

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