Kreditinstitute begründen die Ausfälle mit technischen Problemen. Doch Kunden befürchten ein gravierenderes Problem im Bankensektor.
Systemausfälle bei mehreren chinesischen Banken haben die Angst vor einer Kreditklemme in der Volksrepublik weiter angefacht. Bei Chinas drittgrößtem Kreditgeber, der Bank of China, gab es am Montag ebenso wie bei der Bank of Nanjing zeitweise Störungen im Überweisungssystem. Am Sonntag konnten Kunden des Branchenersten ICBC Berichten auf dem Kurznachrichtendienst Weibo zufolge landesweit an Geldautomaten kein Geld abheben. Den Geldhäusern zufolge waren technische Probleme der Grund für die Ausfälle. Doch Kunden befürchteten ein gravierenderes Problem im Bankensektor.
In Shanghai gab es am Dienstag jedenfalls keine ungewöhnlich langen Schlangen vor Banken oder Geldautomaten. Nach Angaben der ICBC war eine Systemumstellung für die Störung verantwortlich. Mittlerweile laufe das Geschäft wieder reibungslos. Blogger berichteten allerdings, dass sie an einigen Automaten immer noch kein Geld abheben konnten.
Börsen auf Talfahrt
Die chinesische Zentralbank hatte angekündigt, den Markt nicht mehr mit Geld zu fluten und damit für erhebliche Unruhe gesorgt (DiePresse.com berichtete). Banken versuchen nun, sich bei anderen Geldhäusern einzudecken und hatten damit die Zinsen für kurzfristige Darlehen am Freitag bis auf 25 Prozent in die Höhe schießen lassen. Weltweit reagierten die Börsen mit Kursabschlägen. Auch wenn sich die Interbankenzinssätze zu Wochenanfang wieder gemäßigt haben, gaben die Aktienkurse der Kreditinstitute auch am Dienstag weiter nach.
(APA/Reuters)