Zumtobel-Tochter in Steiermark schließt - 100 Jobs weg

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Tridonic produziert in Fürstenfeld vor allem magnetische Vorschaltgeräte. Die Werksschließung soll mit Jahresende wirksam werden.

Die zur börsenotierten Vorarlberger Zumtobel-Gruppe gehörende Tridonic schließt ihr Werk im oststeirischen Fürstenfeld, damit verlieren rund 100 Beschäftigte ihre Arbeit. Dies teilte das Unternehmen am Dienstagmittag in einer Ad-hoc-Mitteilung mit. Von der Maßnahme nicht betroffen seien die Werke in Dornbirn, Innsbruck und im nahen Jennersdorf im Burgenland. Die Werksschließung soll mit Jahresende wirksam werden. Begründet wurde der Schritt mit einem Technologiewandel.

Die Magnetik-Technologie sei eine veraltete gewesen, betonte man seitens Tridonic. Ein Ende der Produktion sei deshalb absehbar gewesen, auch der Beschäftigtenstand im Werk Fürstenfeld sei deshalb ständig geringer geworden. Dies sei über natürliche Abgänge und Personalfluktuation geschehen, hieß es von Unternehmensseite. Es gebe bereits bestehende Sozialpläne, man werde umgehend mit dem Betriebsrat wegen eines Gesamtsozialplans Gespräche aufnehmen, so eine Unternehmenssprecherin. Man werde sich künftig noch stärker auf LED-Technologie konzentrieren.

Alle Aufträge werden abgearbeitet

Neben dem Produktionsstandort Fürstenfeld in der Oststeiermark mit 102 Mitarbeitern ist auch die Magnetik-Produktion im australischen Melbourne mit derzeit 49 Mitarbeitern betroffen. Letztere könnte von einem Investor übernommen werden. Die Schließungen müssten noch vom Aufsichtsrat der Zumtobel AG beschlossen werden, dieser tagte am Dienstag noch.

Das Werk in Fürstenfeld soll mit Ende Dezember 2013 geschlossen werden. "Wenn allerdings Kunden bis Ende Oktober noch größere Bestellungen tätigen, dann werden wir die Aufträge abarbeiten und eventuell wird sich auch die endgültige Schließung des Werks um einige Zeit hinausschieben", so die Sprecherin.

Personalstand sukzessive abgebaut

Dass man aus der Technologie eines Tages aussteigen werde, sei schon seit rund zehn Jahren bekannt, so Tridonic-CEO Alfred Felder. Man habe zur Verlängerung der Produktion auch Magnetik-Geschäft z. B. aus der Schweiz geholt. Man bedaure natürlich "diesen Schritt mit Blick auf die betroffenen Mitarbeiter". Der Personalstand im Werk sei schrittweise angepasst worden, vor über zehn Jahren habe man noch rund 280 Mitarbeiter gehabt. Erst zu Jahresende 2010 war in Fürstenfeld eine automatisierte Montageanlage für LED (Licht emittierende Dioden) in Betrieb genommen worden. Investiert wurden rund 1,5 Mio. Euro. Diese Anlage werde ins nahe Jennersdorf (Burgenland) transferiert, wo sich auch das Entwicklungszentrum der Zumtobel-Gruppe für LED-Lichtquellen befindet.

 Der kontinuierliche Rückgang der Magnetik-Technologie habe sich bereits seit Jahren bemerkbar gemacht, wurde seitens Tridonic argumentiert. Zwischen den Geschäftsjahren 2007/08 und 2012/13 ist der Umsatz mit magnetischen Vorschaltgeräten um 60 Prozent zurückgegangen. Der Magnetik-Anteil am Umsatz der Tridonic lag im Geschäftsjahr 2012/13 nur noch bei 9,4 Prozent, bei einem Jahresumsatz von Tridonic 2012/13 von rund 377,7 Mio. Euro.

(APA)

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