Besir Atalay sieht in den Massenprotesten das Werk von "ausländischen Kräften" und der jüdischen Diaspora in Istanbul.
Der türkische Vizeregierungschef Besir Atalay hat die Juden im Land für die wochenlangen massiven Proteste in Istanbul und anderen Städten verantwortlich gemacht. Die Proteste, die Ende Mai mit Demonstrationen gegen Bauarbeiten im Istanbuler Gezi-Park begonnen hatten, "wurden von der jüdischen Diaspora organisiert, die bei dem Ereignis aktiv war", wurde Atalay am Dienstag in der türkischen Tageszeitung "Hürriyet" zitiert. Auch die internationale Presse und andere "ausländische Kräfte" hätten sich an einer "Destabilisierung" der Türkei beteiligt.
An den dreiwöchigen Protesten hatten sich nach Polizeischätzungen mehr als 2,5 Millionen Menschen in fast 80 türkischen Städten beteiligt. Schon bald richtete sich ihre Wut gegen Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, dem sie einen autoritären Regierungsstil und eine Islamisierung der Türkei vorwarfen. Die Polizei ging hart gegen die Proteste vor, drei Demonstranten und ein Polizist starben. Außerdem wurden nach Angaben der türkischen Ärztevereinigung fast 8000 weitere Menschen verletzt.
(APA/AFP)