Europas Jugend hat mehr verdient

Die PR-wirksamen Floskeln der Politik bringen keine Jobs.

Selbstgefälligkeit ist ein Attribut, das die Berufsanforderungen eines Politikers in hohem Maß kennzeichnet. Wenn sich Europas Führungselite heute für die initiierten Programme im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit lobt und dabei öffentlichkeitswirksam auf die Schultern klopft, ist das der beste Beweis dafür: Prominente Vorhaben wie die Jugendgarantie oder das duale Ausbildungssystem klingen nur auf dem Papier gut, sind aber ungenügend durchdacht.

Viele Maßnahmen haben Best-Practice-Beispiele zum Vorbild, die in den meisten Krisenländern wegen arbeitsmarktpolitischer Unterschiede gar nicht funktionieren, geben Experten zu bedenken. Sechs Milliarden Euro drohen zu verpuffen. Die Regierungschefs überhören die Warnrufe geflissentlich – Hauptsache, die Botschaft kommt gut an.

Sechs Millionen jugendliche EU-Bürger ohne Job haben mehr verdient als publicityträchtige Floskeln. Höchste Zeit, dass auch die Politik in der Realität ankommt.

anna.gabriel@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.07.2013)

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