Lovely Days 2013
Lovely Days: ZZ Top und Status Quo in Wiesen
Ein Festival der Legenden: Bluesrock von "Sharp Dressed Men" aus Texas und britischer Gentlemen-Rock im Burgenland.

Seit 2006 ist das Lovely Days ein fixer Bestandteil der Festival-Landschaft. Auch in diesem Jahr kamen am 6. Juli in Wiesen die Fans von Blues, Rock und Rock'n'Roll voll auf ihre Rechnung.
VON GÜNTER FELBERMAYER
VON GÜNTER FELBERMAYER
Felbermayer

Die alten Rock-Haudegen spielen alles andere als verstaubt - wenn auch der Altersschnitt des Publikums bei diesem Festival deutlich höher ist als bei anderen Veranstaltungen. Auffällig heuer: Die Hauptacts Status Quo und ZZ Top lockten so viele Besucher wie nie nach Wiesen - das Festivalgelände war berstend voll und manchmal war die Drängerei fast schon beängstigend.
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Schon am späten Nachmittag auf der Bühne: Roger Chapman & the Shortlist. Der liebevoll "Chappo" genannte Sänger begann bereits 1966 seine internationale Karriere als Frontmann der Band Family.
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Charakteristisch ist Chapmans schneidender und röhrender Gesangsstil.
Eine verrauchte Stimme, die noch immer alle Töne trifft, wenngleich der Auftritt in Wiesen etwas mehr Energie und weniger Balladen gebraucht hätte.
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Den Durchbruch in den internationalen Charts schaffte Chapmann übrigens 1980 mit einer Version des Rolling Stones-Songs "Let's spend the Night together". 1981 folgte sein größter Hit: die Mike Oldfield-Komposition "Shadows on the Wall"...
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...die als Zugabe gespielt wurde und bei der noch immer lautstark mitgesungen wird.
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Der virtuose Gitarrist von The Shortlist, Geoffrey Whitehorn hat schon bei Procol Harum, Jethro Tull, Roger und Paul McCartney gespielt. Und das ist nur ein kleiner Auszug aus seinem Schaffen.
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Seit 1979 tourt Whitehorn mit Roger Chapman, sie haben zehn Alben gemeinsam aufgenommen.
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Die Zeit zwischen den Konzerten: Getrunken wurde der typische Erdbeerwein, das Bier floss in Strömen - und das ist keine leere Worthülse.
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Viele Festivalbesucher hatten es sich bei schneidend schwülem Wetter auf den hinteren Plätzen bequem gemacht.
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Der nächste Act auf der Bühne: Steve Winwood. Als Soloartist kann man ihn in die Kategorie Blue-Eyed Soulpop einordnen, mit seinen Hits in den 80er-Jahren wie "Roll With It" oder "Higher Love"
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Nach einem relativ zähen Konzertbeginn legten Winwood und seine Band richtig los. Der Engländer lässt sich nicht auf seine kommerziell erfolgreiche Phase reduzieren. Oftmals wird er beschrieben als "filigraner Multiinstrumentalist, ausgestattet mit einer bemerkenswert souligen und reifen Gesangsstimme".
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Funkig arrangierte Rhythm And Blues-Songs standen auf der Playlist. Das kommt nicht von ungefähr: Winwood war 1963 bei der Gründung der Spencer Davis Group beteiligt.
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Winwood war auch Mitglied der englischen Bluesrock-Supergroup Eric Clapton and the Powerhouse, die 1966 für Studioaufnahmen zusammengestellt wurde.
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Das Finale seines Auftritts war dementsprechend energiegeladen und vielumjubelt.
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Auf die nächste Band hatten viele schon den ganzen Tag gewartet, das zeigte die Verteilung der Fan-T-Shirts: Status Quo beeindruckten mit energiegeladenem Rock'n'Roll.
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Die Band rund um Francis Rossi zählt nicht umsonst zu den erfolgreichsten und langlebigsten Rockgruppen. Insgesamt hat die Band bislang 28 Studioalben, mehrere Livealben und fast 100 Singles veröffentlicht.
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Bei den Hits wie Caroline und Whatever You Want sprang der Funke aufs Publikum über - eine frenetisch feiernde Menschenmenge.
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Auch mit Coverversionen anderer Künstler sind Status Quo erfolgreich. Ihre Versionen von Rockin’ All Over the World und In The Army Now sind vermutlich bekannter als die Originalfassungen.
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Zum Erfolg trägt sicher auch die absolut professionelle und energiegeladene Bühnenshow bei.
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Kleines Detail am Rande: Die langjährigen Erfolge und Verdienste von Rick Parfitt und Francis Rossi wurden am 31. Dezember 2009 mit dem Orden Order of the British Empire gewürdigt.
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Der Höhepunkt des Abends: Ab 23 Uhr spielten die Wüsten-Rocker aus Texas - ZZ Top.
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Die Band wurde 1969 gegründet und hatte mit ihrer Mischung aus Texas Blues, Bluesrock, Boogie und Hard Rock vor allem in den 1980er-Jahren großen Erfolg.
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Billy Gibbons, Dusty Hill und Frank Beard - letzterer ist jener ohne Bart - arbeiteten mit mehreren Leinwänden. Zu sehen waren die Symbole von ZZ Top: Schnelle Autos und schöne Frauen.
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Fast jeder Song ein Hit aus den 80er-Jahren: Von Gimme All Your Lovin’ bis Sharp Dressed Man wurde dem Publikum eine Parade der größten Band-Erfolge geboten. Der Wermutstropfen des Abends: Die Mikros der beiden Sänger waren viel zu leise eingestellt.
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Seit Ende der 1970er Jahre tragen Gibbons und Hill die zum Markenzeichen der Gruppe gewordenen langen Vollbärte. Auch ein Muss bei jedem Auftritt: Die getönten Sonnenbrillen und Stetsons auf dem Kopf.
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Einer der Höhepunkte des Konzerts war eine Version von Foxy Lady des legendären Jimmy Hendrix - mit einer Verbeugung von ZZ Top am Ende des Songs vor seinem eingeblendeten Porträt am Videoschirm.
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Billy Gibbons verzauberte das Publikum nicht nur mit seinen Gitarren-Solis. Sparsam eingesetzte Gesten, ganz großes Kino. Auf ein Wiedersehen beim Lovely Days 2014.
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