25.000 Beamte auf dem Prüfstand

25000 Beamte Pruefstand
25000 Beamte Pruefstand(c) REUTERS (YVES HERMAN)
  • Drucken

Euro-Finanzministertreffen. Griechenland darf Mehrwertsteuer für Restaurants nicht wie gewünscht von 23 auf 13 Prozent senken.

Brüssel/La. Insgesamt 350 Milliarden Euro, verteilt auf zwei Hilfsprogramme (240 Mrd.) und einen Schuldenschnitt, wurden für die Rettung Griechenlands bereits veranschlagt – und geht es nach der Vorstellung von Maria Fekter, dann wird die nächste Tranche des internationalen Hilfskredits in den nächsten Tagen und Wochen nach Athen überwiesen, und zwar auf einmal. Verzögerungen würden „die Sache noch teurer“ machen, sagte die österreichische Finanzministerin am Montag vor dem Treffen mit ihren Eurokollegen in Brüssel.

Zuvor hatte die Troika der Geldgeber blassgrünes Licht für die Auszahlung der nächsten Tranche (kolportiert wurde ein Betrag von acht Mrd. Euro) gegeben. Positiv vermerkt wurde unter anderem, dass die Rekapitalisierung des griechischen Bankensektors nahezu abgeschlossen worden sei. Bei dem Knackpunkt – der Redimensionierung des aufgeblähten Staatsapparats – mussten sich die Helfer allerdings mit einem Versprechen begnügen: Athen sagte bis Jahresende die Streichung von 4000 Posten zu, weiters sollen 25.000 Beamte in einem Programm zwischengeparkt werden – von dort sollen sie binnen eines Jahres entweder an einen anderen Posten versetzt oder gekündigt werden.

Vorerst nicht durchsetzen konnte sich die griechische Regierung mit einem steuerlichen Anliegen: der Senkung der Mehrwertsteuer für Gastwirtschaften von derzeit 23 auf 13 Prozent, von der man sich mehr Arbeitsplätze in der Gastronomie und mehr Touristen erhofft hatte. „Eine zeitlich begrenzte Reduktion der Mehrwertsteuer ist derzeit nicht Gegenstand der Vereinbarung“, stellte die Troika gestern fest, allerdings soll darüber weiter verhandelt werden. Eine Entscheidung könnte noch vor Monatsende fallen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.07.2013)

Mehr erfahren

Griechenland schafft Wende nicht
New Articles

Schuldenkrise: Griechenland schafft die Wende nicht

Die Regierung spart stärker als alle anderen, aber das Land kommt dennoch nicht auf die Beine. Die nächste Hilfstranche wurde dennoch in Brüssel fixiert.
Österreichs Finanzministerin Maria Fekter hat sich mit ihrer Forderung nach einer Einmalzahlung bei den EU-Finanzministern nicht durchgesetzt. Im Bild mit EU-Währungskommissar Olli Rehn.
Home

Eurogruppe gibt neue Griechenland-Hilfe in Raten frei

Insgesamt bekommt Griechenland 6,8 Milliarden Euro. Die Auszahlung der ersten Tranche ist jedoch an Bedingungen geknüpft.
Erfolgloser Widerstand gegen Sparauflagen
New Articles

Erfolgloser Widerstand gegen Sparauflagen

Portugal und Zypern können trotz wirtschaftlicher Probleme kein Entgegenkommen der Europartner erwarten.
Leitartikel

Ein ziemlich teures und abschreckendes Beispiel

Die Euro-Finanzminister drücken sich noch immer davor, ihren Steuerzahlern in Sachen Griechenland-Hilfe reinen Wein einzuschenken.
Aus Protest gegen den drohenden Stellenabbau in der Verwaltung demonstrierten am Montag Tausende Angestellte in Athen und anderen Städten des krisengeschüttelten Eurolandes.
Home

Troika: Mangelnde Fortschritte in Griechenland

Vor allem die Reform im öffentlichen Bereich macht Sorge. Finanzministerin Fekter spricht sich dennoch für eine rasche Auszahlung von Hilfsgeldern aus.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.