Jüdischer Friedhof: Vergessene Grabsteine entdeckt

Jüdischer Friedhof Seegasse: Vergessene Grabsteine entdeckt
Jüdischer Friedhof Seegasse: Vergessene Grabsteine entdecktAPA
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Wien Alsergrund: Die jüdische Gemeinde hatte die Steine 1943 vergraben, um sie vor der Zerstörung durch die Nazis zu retten.

20 neue Grabsteine wurden am jüdischen Friedhof in der Seegasse im neunten Bezirk entdeckt. Die Steine, die bei Sanierungsarbeiten gefunden wurden, wurden 1943 von jüdischen Gemeindemitgliedern in der Erde vergraben, um sie vor der Zerstörung durch die Nazis zu retten.

Wie aus einer Aussendung von Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny hervorgeht, waren die Fundstücke übereinandergestapelt und jeweils durch Erdschichten getrennt worden. In den kommenden Monaten wird geprüft, ob noch weitere Grabsteine in der Erde verborgen sind. Der jüdische Friedhof in der Seegasse, der aus dem 16. Jahrhundert stammt, wird seit 2004 renoviert. Das von einer Mauer umschlossene Areal umfasst rund 2000 Quadratmeter.

Eindrucksvolle Erinnerung

"Die neuen Funde Jahrhunderte alter Grabsteine am jüdischen Friedhof Seegasse bringen das tragische, wechselhafte Schicksal der jüdischen Gemeinde Wiens und die Zerstörung in der NS-Zeit eindrucksvoll in Erinnerung", betonte der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch. Es sei "äußerst positiv", dass sich die Stadt Wien heute der traurigen Vergangenheit stelle und sich der Restaurierung des Friedhofes angenommen habe.

(APA)

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