44.313 neue Rentner: Zwei Drittel gehen vorzeitig in Pension

Sozialminister Rudolf Hundstorfer
Sozialminister Rudolf Hundstorfer(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Die „Hacklerpension“ legt weiter zu, dafür gibt es einen deutlichen Rückgang bei der Invaliditätspension.

Wien/Apa/Maf. Im ersten Halbjahr haben um 5,9 Prozent mehr Personen eine Alterspension angetreten als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Wie aus jüngsten Daten des Sozialministeriums hervorgeht, wurden im ersten Halbjahr 15.682 normale Alterspensionen (mit 60 bzw. 65) zuerkannt, das ist eine Steigerung um 7,7 Prozent. Allerdings: Die große Mehrheit geht immer noch vorzeitig in Pension. Die normalen Alterspensionisten machen nur knapp mehr als ein Drittel der Neuzugänge aus.

16.127 Personen sind im ersten Halbjahr in Frühpension (Hacklerregelung oder Langzeitversicherte) gegangen. Vor allem bei der Hacklerregelung, bei der die Zahlen zuletzt schon rückläufig waren, war wieder ein deutlicher Anstieg um 13,5 Prozent auf 9.987 Personen zu verzeichnen. Im Sozialministerium sieht man den jetzigen Anstieg nur als vorübergehenden Effekt. Einerseits verweist man auf die demografische Entwicklung, andererseits darauf, dass mit der Einführung des Pensionskontos eine bessere Anrechnung von Beitragszeiten für Frauen ab dem Jahrgang 1958 jetzt kurzfristig wirksam werde. Sozialminister Rudolf Hundstorfer betont allerdings, dass die Hacklerpension mit der Anfang 2014 wirksam werdenden Reform deutlich eingeschränkt wird.

Invalidität: Rehab-Maßnahmen greifen

Für Hundstorfer erfreulich ist hingegen die Entwicklung bei den Invaliditätspensionen. Hier gab es in den ersten sechs Monaten einen Rückgang um 12,3 Prozent auf 12.504 Zuerkennungen. Diesen Rückgang führt der Sozialminister auf bereits wirksam gewordene Maßnahmen zurück – die Gesundheitsstraße, das Fit2Work-Programm und einen Rechtsanspruch auf berufliche Rehabilitation. Aber auch hier greift mit Beginn des Jahres 2014 eine noch weitreichendere Reform. Dann wird die befristete I-Pension abgeschafft, stattdessen wird es Rehabilitationsmaßnahmen geben. Für Hundstorfer wird ein höheres tatsächliches Pensionsantrittsalter vor allem durch eine Verringerung der Invaliditäten erreicht.

„Die gesetzten Maßnahmen im Pensionsbereich zeigen Wirkung“, freute sich Hundstorfer in einer Aussendung. „In dieser Legislaturperiode ist im Bereich der Pensionen mehr beschlossen und umgesetzt worden als in den Legislaturperioden zuvor“, betonte der Sozialminister und trat damit der Ansicht von Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) entgegen, der am Montag die beschlossenen Maßnahmen als nicht ausreichend bezeichnet und weitere Reformen gefordert hatte.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.07.2013)

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