Berühmte Pleiten: Neckermann, Schlecker, Quelle

Binnen weniger Jahre verloren im deutschen Handel zigtausende Beschäftigte ihre Jobs.

Berlin/Ag. Der Zusammenbruch der Praktiker-Kette ist nicht die erste Großinsolvenz im Handelsbereich in Deutschland. In den vergangenen Jahren mussten gleich ein paar Unternehmen mit äußerst bekannten Namen den Gang zum Konkursrichter antreten. Einige dieser spektakulären Fälle schwappten auch auf Österreich über – wie etwa die Schlecker-Pleite, die nun mit Dayli ihre unrühmliche Fortsetzung findet.

• Im September 2012 wird der insolvente Versandhändler Neckermann geschlossen. Rund 2000 Beschäftigte des Traditionsunternehmens verlieren in Frankfurt und Sachsen-Anhalt ihre Jobs. Das Unternehmen ist 1950 als Neckermann Versand KG gegründet worden.

• Im Juni 2012 kommt für die ehemals größte deutsche Drogeriekette Schlecker das Aus. Der monatelange Überlebenskampf nach dem Insolvenzantrag Ende Jänner war vergeblich. Etwa 25.000 Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz. Der Sprecher von Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz verteidigte sich am Donnerstag gegen die Kritik, Geiwitz habe Schlecker Österreich leichtfertig an Rudolf Haberleitner und sein Investmentvehikel TAP 09 verkauft. „Das Fortführungskonzept und das Finanzierungskonzept waren schlüssig, mit einem Investor an der Seite“, sagte Geiwitz-Sprecher Patrick Hacker im Ö1-Mittagsjournal.

• Seit Dezember 2009 ist der Versandhändler Quelle nach 82 Jahren Geschichte. Im Juni hat der Arcandor-Konzern Insolvenzantrag für sich sowie die Töchter Karstadt Warenhaus und Quelle gestellt. Anders als bei Karstadt findet sich für Quelle kein Investor. Mit der Internetseite Quelle.de kehrt der Markenname im August 2011 zurück, es ist aber eine Plattform für Händler.

• Im Juli 2008 erwischt es die Warenhauskette Hertie nach Finanzproblemen des britischen Haupteigentümers. Im August 2009 schließen die letzten 20 Kaufhäuser.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.07.2013)

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