Das Assad-Lager will den Einsatz von Chlorgas durch die Rebellen beweisen können. Oppositionelle sprechen von "ekelhaften Anschuldigungen".
Das syrische Regime will Beweise für die Nutzung von Chemiewaffen durch Rebellen gefunden haben. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete am Montag, dass Streitkräfte ein Labor und ein Lager in einem Versteck der "Terroristen" nahe Jobar östlich von Damaskus entdeckt hätten. Dort sei unter anderem Chlorgas sichergestellt worden. Die Chemikalien seien im Ausland produziert worden - unter anderem in Saudi-Arabien. Sana verbreitete auch Bilder von dem angeblichen Fund.
Das führende Mitglied der oppositionellen syrischen Nationalen Koalition, George Sabra, sagte der Nachrichtenagentur dpa, dies seien "ekelhafte Anschuldigungen vonseiten eines Regimes, das seit Jahrzehnten Chemiewaffen besitzt". Er betonte: "Die ganze Welt weiß das. Das Regime hat die Waffen in der Vergangenheit gegen das syrische Volk eingesetzt und tut das auch heute."
Regime und Opposition in Syrien beschuldigen seit längerem gegenseitig, im Bürgerkrieg Giftgas eingesetzt zu haben. Die Vereinten Nationen wollen schon seit Monaten ein Team nach Syrien schicken, um Vorwürfe des Einsatzes von weltweit geächteten Chemiewaffen zu prüfen. Das Regime von Präsident Bashar al-Assad hat den UN-Experten jedoch bisher den Zutritt ins Land verwehrt. In der vergangenen Woche erklärte sich Damaskus sich schließlich bereit, mit UN-Vertretern über eine solche Untersuchungsmission zu sprechen.
(APA/dpa)