ÖVP übernahm Inserate-Kosten für Gastinger

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oeVP uebernahm InserateKosten fuer(c) APA (Helmut Fohringer)
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Das BZÖ veröffentlicht vor dem Start des Telekom-IV-Prozesses Telefonprotokolle, die die Rolle der Volkspartei aufzeigen sollen.

Wien/Apa/Red. Sechs Tage vor der Nationalratswahl im September 2006 trat Justizministerin Karin Gastinger aus dem BZÖ aus. Gastingers Wahlkampf soll zuvor die Telekom Austria gesponsert haben – was Gegenstand des kommenden Donnerstag fortgesetzten Telekom-Prozesses ist.

Doch auch nach Gastingers Ausstieg aus dem BZÖ hatte es weitere Inserate für eine „unabhängige“ Justizministerin Gastinger gegeben. Laut einer parlamentarischen Anfrage des BZÖ, die auf Telefonüberwachungsprotokollen fußt, soll der ehemalige Gastinger-Sprecher Christoph Pöchinger in Telefonaten mit Kollegen angegeben haben, dass die ÖVP diese Inserate über eine Telekom-Tochter habe bezahlen lassen. Sein Ansprechpartner sei der damalige ÖVP-Kommunikationschef und heutige Generalsekretär, Hannes Rauch, gewesen.

ÖVP: „Inserate selbst bezahlt“

Aus der ÖVP heißt es dazu: Man habe die Kosten für zwei Inserate des unabhängigen Gastinger-Personenkomitees übernommen. Gebucht habe man diese über die übliche Mediaagentur (an der die Telekom beteiligt war), bezahlt habe man sie aber selbst. Dies bestätigt auch die Mediaagentur: „Der Auftraggeber war auch der Rechnungsempfänger und ist ein langjähriger Kunde der Mediaselect GmbH.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.07.2013)

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