Kreditkarten werden immer sicherer

Kreditkarten werden immer sicherer
Kreditkarten werden immer sicherer(c) Michaela Bruckberger
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Die Betrüger weichen vermehrt auf das Internet aus. Die höchste Betrugsdichte verzeichnen dabei Liechtenstein, Frankreich und Großbritannien.

Frankfurt/Apa. Die Kriminalfälle durch Kredit- und Bankomatkarten sind seit 2007 erheblich zurückgegangen. Jüngsten Zahlen der EZB zufolge belief sich der durch Kartenmissbrauch entstandene Schaden im Jahr 2011 auf 1,16 Mrd. Euro– immerhin 5,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Diese Entwicklung sei sogenannten EMV-Technologien zu verdanken. Mithilfe einer Art Minicomputer sorgen sie für dreifachen Schutz: Der Datensatz wird verschlüsselt, die Karte bei Gebrauch auf Echtheit überprüft und der PIN abgefragt.

Das heißt aber nicht, dass Betrügern so vollends das Handwerk gelegt werden konnte. „Der Trend verlagert das Problem in Länder, in denen EMV-Chips noch nicht gängig sind“, so die EZB.

Das Internet als Falle

Neue Technologien wie das Internet spielen den Kriminellen in die Hände. Immer öfter versuchen sie, Kartendaten und Geheimnummern bei telefonischen oder elektronischen Käufen abzufangen. Der hierbei verursachte Schaden kletterte von 648 Mio. Euro im Jahr 2010 auf 655 Mio. Euro im Jahr 2011.

Für die Datenerhebung wurde der Euro-Zahlungsraum Sepa herangezogen. Er umfasst sämtliche EU-Mitgliedstaaten sowie Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen und die Schweiz. Die höchste Betrugsdichte verzeichnen dabei Liechtenstein, Frankreich und Großbritannien. Irland rangiert knapp dahinter: 0,001 Prozent aller Transaktionen waren auf der grünen Insel betrügerisch.

Dennoch wird auf das gute Abschneiden des Sepa-Raums hingewiesen. 78 Prozent aller Vorfälle mit gefälschten Karten ereigneten sich jenseits der Grenzen. Eine Ursache sieht die EZB in mangelnder Modernisierung. Viele Staaten, unter ihnen die USA, wenden nach wie vor Magnetstreifen statt der EMV-Sicherheitstechnik an. Infolgedessen sei ein schlechtes Abschneiden dieser Staaten nicht verwunderlich.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.07.2013)

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