Nach Zwischenfällen reagiert die Standesvertretung: Die Ärztin darf nicht mehr praktizieren.
Jene Wiener Abtreibungsärztin, die in den vergangenen Tagen wegen wiederholter Komplikationen bei Patientinnen in die Schlagzeilen geraten ist, darf nun nicht mehr praktizieren. Die Österreichische Ärztekammer hat am Donnerstag ein unbefristetes Berufsverbot ausgesprochen.
Im Zuge einer Begehung der Praxis durch Experten am Dienstag wurden laut Kammer neue Fakten bekannt, die zu dieser Maßnahme führten. Bereits am vergangenen Freitag hatte die Wiener Magistratsabteilung 40 (Gesundheit) aufgrund der Anzeige eines Krankenhauses an die Staatsanwaltschaft auf der Basis des Ärztegesetzes ein temporäres Berufsverbot verhängt.
16 ernste Zwischenfälle
Mit dem unbefristeten Berufsverbot ist eine Streichung aus der Ärzteliste verbunden. Die Expertise, die nach der Begehung angefertigt wurde, ergab, dass die Vertrauenswürdigkeit und die Patientensicherheit nicht mehr gegeben waren. Laut der Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz sind in den vergangenen vier Jahren 16-mal Frauen von der Ordination wegen Komplikationen mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht worden. Sieben Frauen mit Komplikationen hätten sich deswegen an sie gewandt.
Schon zuvor hat es immer wieder Probleme gegeben: Vor der aktuellen Schließung der Praxis hatte die Ordination mehrfach wegen hygienischer Mängel geschlossen bleiben müssen.
(APA/Red.)