IHS: Wirtschaft wächst bis 2017 jährlich um 1,7 Prozent

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Die heimische Wirtschaft wird damit um 0,7 Prozentpunkte über dem Wachstum der Eurozone liegen. Die Inflation bleibt mit 2,0 Prozent moderat.

Österreichs Wirtschaft wird in den kommenden fünf Jahren von einer leichten Erholung des Euroraumes profitieren und nach Einschätzung der IHS-Wirtschaftsforscher bis 2017 jährlich im Schnitt um 1,7 Prozent wachsen. Das IHS rechnet in seiner am Mittwoch präsentierten mittelfristigen Konjunkturprognose damit, dass die heimische Wirtschaftsleistung deutlich schneller zulegen kann als jene der Eurozone insgesamt, die durchschnittlich nur um 1,0 Prozent pro Jahr wachsen soll.

Für seine mittelfristige Vorschau übernimmt das IHS die Werte für die kurzfristige Prognose vom Juni für die Jahre 2013 mit 0,6 Prozent und 2014 mit 1,8 Prozent. Insgesamt erwartet das IHS, dass das Wachstum in diesem und den nächsten vier Jahren um einen Prozentpunkt kräftiger ausfallen wird als im Durchschnitt der vorangegangenen fünf Jahre - von 2008 bis 2012.

China deutlich über sieben Prozent

Auch in den anderen Industrieländern werde sich die Konjunktur stabilisieren, wegen des notwendigen Schuldenabbaus werde der Aufschwung aber "vergleichsweise verhalten" ausfallen, erwarten die Wirtschaftsforscher. Für die USA wird bis 2017 mit einem durchschnittlichen Wachstum von 2,5 Prozent gerechnet. Im Euroraum wird hingegen nur ein durchschnittliches Wachstum von 1,0 Prozent erwartet. Deutlich absetzen kann sich auch künftig die Wirtschafts-Großmacht China mit einen durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 7,7 Prozent. Bei diesen Berechnungen nimmt das Institut für Höhere Studien einen durchschnittlichen Rohölpreis von 110 US-Dollar je Barrel an, bei einem Euro/Dollar-Wechselkurses von 1,30.

Die Teuerung wird nach IHS-Einschätzung in den nächsten Jahren moderat bleiben, die durchschnittliche Inflationsrate 2,0 Prozent betragen. Die Arbeitslosenquote soll nach nationaler Definition auf bis zu 7,5 Prozent steigen, die Beschäftigung um durchschnittlich 0,8 Prozent zunehmen. Am Ende des Prognosezeitraums soll die Arbeitslosenquote auf 7,2 Prozent leicht sinken - nach Eurostat-Definition wären das 4,7 Prozent.

Schulden abbauen

Österreich müsse seine Staatsverschuldung bis 2016 von 75 auf 70 Prozent des BIP abbauen, sagte Keuschnigg. Daher würden grundsätzlichere Steuerreformen, für die nicht nur umgeschichtet, sondern auch eingespart werden müsse, "wohl einen etwas längeren Zeitraum brauchen". Vieles werde auch vom Wahlausgang abhängen. "Je nach dem, welche Parteien koalieren, das bestimmt ja die Entschlussfähigkeit und Entscheidungsmöglichkeit der Regierung", sagte Keuschnigg.

Die Steuerquote von 44 Prozent sei für Österreich ein schwerer Wettbewerbsnachteil und müsse deshalb gesenkt werden, betonte der Wirtschaftsforscher. Wegen der "kalten Progression" seien die Lohnsteuereinnahmen immer mehr gestiegen. "Das ist eine Steuererhöhung, die nicht beschlossen wurde und zu korrigieren ist." Bei der Einkommensteuer sei auch über die Tarifstruktur nachzudenken. "Die Eingangssteuersätze springen ja sprungartig auf ein sehr, sehr hohes Niveau an."

(APA)

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