Der australische Premier Tony Abbott hat im vergangenen Jahr eingestanden, dass er seine Kindern früher gelegentlich geschlagen hat - und verteidigt das als ganz normal: "Politische Korrektheit" werde manchmal zu extrem betrieben, sagte Abbott.
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"Ich gehöre vermutlich zu diesen 'schuldigen' Eltern, die ihre Kinder gelegentlich gezüchtigt haben - ein ganz leichter Klatscher, muss ich sagen", betonte der Regierungschef. Dann legte er nach: "Alle Eltern wissen, dass eine Watsche manchmal das Beste ist, was man machen kann, aber es sollte ihnen nie wehtun."Im Bild: Abbott mit seinen drei Töchtern und seiner Frau Margie.
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Das sei bei seinem Vater nicht anders gewesen. Abbott ist nicht der einzige Prominente, der ein zweifelhaftes Verhältnis zu körperlicher Züchtigung hat. Im Sommer letzten Jahres sorgte auch der Extremsportler Felix Baumgartner mit ähnlichen Aussagen für Wirbel. Er sei für die „gesunde Ohrfeige, wenn's sein muss“, sagte der (kinderlose) 44-Jährige. Nachsatz:
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Am politischen Watschenbaum hatte 1012 der damalige Kärntner FPK-Chef Uwe Scheuch gerüttelt. „Es wäre oft sinnvoll und auch gut, wenn der Lehrer, ich sage das, wie ich es mir denke, hin und wieder eine kleine "Tetschn" geben könnte. Weil die Kinder das durchaus auch vertragen würden. Wir sind alle so groß geworden und aus uns allen ist etwas geworden“, sagte er. Die Entrüstung war groß.
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Aus Kärnten kam allerdings offene Unterstützung: Die Aufregung um Scheuchs „Tetschn“-Sager sei „völlig überzogen“, sagte der damalige Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK). „Ich habe in der Schule viele gesunde Watschn erhalten, die ich provoziert und auch verdient habe. Keine davon hat mir geschadet.“ Die Argumentation scheint jedenfalls stets dieselbe zu sein.
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Muskelmann Arnold Schwarzenegger hat sich bei seiner Mutter gar für die Züchtigungen bedankt. Ohne deren „strenge Erziehung“ wäre er niemals so weit gekommen, sagte er einmal. „Ein paar Watschen waren schon ganz gut. Danke, liebe Mutti.“ Immerhin: Zu der Frage, ob das auch heute noch ein legitimes Erziehungsmittel sei, ist von Schwarzenegger nichts überliefert.
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Geht es nach dem Gesetz, wachsen Kinder in Österreich gewaltfrei auf. Lehrer dürfen sie seit 1974 nicht mehr schlagen, am Arbeitsplatz ist „Züchtigung“ seit 1982 verboten. 1989 wurde das „absolute Gewaltverbot“ in der Erziehung in der Verfassung verankert. Immer noch gibt aber mehr als die Hälfte der Österreicher offen zu, ihre Kinder mit körperlichen Strafen wie Ohrfeigen zu erziehen.
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Über die ''g'sunde Watsche''
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