Chromecast? Das kann Googles HDMI-Stick

Mario Queiroz, vice president of product management, holds the new Google Chromecast dongle as it is announced during a Google event at Dogpatch Studio in San Francisco
Mario Queiroz, vice president of product management, holds the new Google Chromecast dongle as it is announced during a Google event at Dogpatch Studio in San Francisco(c) REUTERS (BECK DIEFENBACH)
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Chromecast ist nicht der erste Smart-TV-Gehversuch von Google. Wie unterscheidet sich der Stick eigentlich von Google TV? Antworten auf die drängendsten Fragen.

Der Internet-Konzern Google will auch die Fernseher erobern. Eigentlich bereits seit Jahren, bisher aber mit mäßigem Erfolg. "Google TV" war zunächst ein eigenständiges Betriebssystem, das Hersteller auf Set-Top-Boxen spielen sollten, um Internet und Fernsehprogramm direkt zu verknüpfen. Das Projekt entpuppte sich als Ladenhüter, einige Hersteller kehrten Google TV wieder den Rücken. Google schraubte immer wieder ein wenig an dem Projekt und stellte um auf Android als Basis - so richtig in die Gänge ist es aber bis heute nicht gekommen. Vielleicht hat der Konzern deshalb nun ein neues Smart-TV-Gerät. "Chromecast" ist ein kleiner Stick, der an den Fernseher angeschlossen wird, um einen Zugang zu Internet-Inhalten zu legen. Neu ist diese Idee nicht, aber Google hat sich einiges überlegt.

Alle Geräte im selben WLAN

Das Gerät in der Größe eines älteren USB-Sticks wird in den HDMI-Anschluss des TVs gesteckt - ist also nur HD-Fernsehern vorbehalten. Chromecast wird mit einem Micro-USB-Kabel aufgeladen und per WLAN mit Internet versorgt. Als Betriebssystem kommt eine schlanke Version des Internet-basierten Systems ChromeOS zum Einsatz. Der eigentliche Clou ist die Kommunikation mit anderen "smarten" Geräten wie Smartphones und Tablets. Unabhängig vom Betriebssystem können Web-Videos und ähnliche Online-Inhalte direkt an den größeren TV-Bildschirm gesendet werden - vorausgesetzt, das andere Gerät befindet sich im selben WLAN.

Öffnet man zum Beispiel YouTube im Browser des Laptops, weiß die Video-Plattform, dass sich im selben WLAN ein Chromecast befindet und bietet eine Schaltfläche an, die das Video an den Fernseher schickt. Das funktioniert auch in den YouTube-Apps für iOS oder Android und Google bietet App-Entwicklern eine Schnittstelle an. Einige Anbieter haben davon bereits Gebrauch gemacht - etwa die US-Video-Plattform Netflix. Später soll es auch möglich sein, Webseiten über den Browser Chrome direkt an den Ferseher zu schicken.

Marktstart in Österreich steht nichts im Weg

Im Unterschied zu Google TV ist Chromecast also in keinster Weise abhängig von Kooperationen mit TV-Sendeanstalten, mit denen Google bei dem älteren TV-Projekt immer wieder Probleme hatte. Und jetzt kommt die gute Nachricht: Diese Probleme mit TV-Sendern waren es, die Google TV bisher von Österreich fern hielten, was im Falle von Chromecast kein Problem sein dürfte. Und: Während Google-TV-Geräte mindestens rund 100 Dollar kosten, wurde Chromecast um 35 Dollar angekündigt. Google selbst argumentiert, dass Google TV eben eine sehr mächtige Möglichkeit ist, Inhalte aus dem Netz auf den Fernseher zu holen - etwa auch Computerspiele. Für solche Einsätze wäre Chromecast viel zu schwach (der Speicher beträgt lediglich 256 Megabytes), dafür hat der Stick den Vorteil, dass er schnell im Einsatz und einfach zu bedienen ist. Gute Voraussetzungen, um sich am Markt zu behaupten.

(sg)

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