SP-Pensionistenchef Blecha kritisiert den schwarzen "Zick-Zack-Kurs" und will klare Worte von VP-Chef Spindelegger. "Gewicht hat's nur vom Obmann."
Der oberste Pensionistenvertreter der SPÖ, Karl Blecha, richtet in der Pensionsdebatte scharfe Worte gegen VP-Obmann Michael Spindelegger. Dieser solle eine klare Antwort dazu geben, ob der Beschluss der schwarzen Bünde noch gelte, die Angleichung des Frauen-Pensionsalters an jenes der Männer ab 2014 vorzunehmen. Wenn es tatsächlich ein Missverständnis sei, wie der Obmann des VP-Seniorenbundes, Andreas Khol, gemeint hatte, dann solle Spindelegger ein klare Aussage treffen.
Der ÖVP-Chef habe eine frühere Angleichung ins Gerede gebracht. Wenn er das nicht wolle, solle das Spindelegger selbst zurücknehmen, und nicht andere ÖVP-Politiker, hielt Blecha am Donnerstag im Ö1-"Mittagsjournal" fest. "Gewicht hat's nur vom Obmann, und der nimmt gar nichts zurück."
Blecha meinte, dass die Debatte zwar "ein aufgelegter Elfmeter" für die SPÖ im Wahlkampf sei, die Verunsicherung der Frauen ihm aber mehr Sorgen mache.
"Zick-Zack-Kurs" der ÖVP
Dem Präsidenten des SPÖ-Pensionistenverbandes missfällt, dass von verschiedenen Seiten Verunsicherung geschürt werde, die Ältere ebenso wie Jüngere "in Angst vor der Zukunft versetzen". Das betreffe nicht nur den "Zick-Zack-Kurs" der ÖVP in Sachen Frauen-Pensionsalter, sondern auch die Forderung des "Teilzeit-Österreichers" Frank Stronach, den Staatszuschuss zu den Pensionen zu streichen (was Kürzungen von 20 bis 25 Prozent bedeuten würde) sowie die Parole der Neos, Pensionen zu kürzen.
Die Anstrengungen zur Anhebung des faktischen Pensionsalters müssen nach Ansicht Blechas "vervielfacht" werden. Dazu will er das Bonus-Malus-System ausbauen - Arbeitnehmer, die länger arbeiten, sollen einen jährlichen Bonus von zwölf Prozent bekommen (statt derzeit 4,2 Prozent).
Und auch für Unternehmen soll ein solches System eingeführt werden. Wer ältere Arbeitnehmer hinausdrängt, soll die Kosten der Pension bis zum Regelpensionsalter tragen. Wer keine älteren Arbeitnehmer beschäftigt, soll mit einem Beitrag jene Unternehmen unterstützen, die Ältere länger beschäftigen.
(Red./APA)