TV-Analyse: Sehr viel Zeit für die Regierungsparteien im ORF

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Symbolbild(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Je näher der Wahltag rückt, desto stärker kommen SPÖ und ÖVP in der "Zeit im Bild" vor. Das zeigt die Auswertung der Daten für den Juli, in dem die kleinen Parteien kaum etwas zu melden hatten.

Wien/Aich. 75 Prozent der innenpolitischen Berichterstattung in der Sendung „Zeit im Bild“ entfällt auf Regierungsparteien, in der ZiB 2 sogar noch mehr. Geht es um O-Töne, stammen sogar 90 Prozent aller Wortmeldungen von Vertretern der roten oder schwarzen Zunft. Das zeigt die Auswertung der „ZiB“-Sendungen im Juli durch die Medienbeobachter von MediaAffairs für die „Presse“.

Der nahende Wahltag scheint der Regierung in die Karten zu spielen. Zudem achtet der ORF laut der Analyse von MediaAffairs kurz vor dem Wahltag immer stärker darauf, dass SPÖ und ÖVP zu möglichst gleichen Teilen präsent sind. In der Vergangenheit kam es hingegen immer wieder vor, dass eine Regierungspartei in der „ZiB“ deutlich präsenter als die andere war. Der starke Niederschlag der Koalition in den Sendungen ist umso bemerkenswerter, als es im Juli kaum Konflikte zwischen SPÖ und ÖVP gab.

Warum schnitt die Opposition so schlecht ab? Die Grünen setzten kaum eigene Initiativen, sagt die Analyse. Der FPÖ blieb bei ihrem Kernthema Asyl zuletzt nur übrig, der ÖVP-Linie zuzustimmen. Das BZÖ war vom Telekom-Prozess betroffen, das Team Stronach geriet fast nur wegen der Personalfluktuation in die Berichterstattung.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.08.2013)

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