Glosse: Was wäre Rumpold ohne Haider? Ein freier Mann?

Auf ihn passt der Begriff Glücksritter wie auf kaum einen anderen. Er war der lauteste und verwegenste der Buberl-Partie. Man weiß nicht, was ohne Jörg Haider aus dem unpolitischen Heizungstechniker geworden wäre. Jedenfalls kein grenzgenial- bis grenzwertiger Polit-Slogan-Texter. Möglicherweise aber auch kein Häftling. Gernot Rumpold hatte die „Anything goes“-Mentalität der Haider-Ära zum Lebensprinzip erhoben – und in seinem Leben als Werber beibehalten. Wie auch die Kontakte zur Haider-FPÖ.
Das System Haider steht vor Gericht. Dessen Pate und Namensgeber, der Anwalt der Anständigen und Fleißigen, hat es selbst mit Gesetzen nicht so genau genommen. Verurteilt werden nun seine Vasallen und Handlanger.
Auf Rumpold könnte noch einiges zukommen – sollte die Eurofighter-Causa doch vor Gericht kommen. Auch da hatte er ein nicht ganz marktübliches Honorar erhalten. 96.000 Euro für eine Pressekonferenz.

oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.08.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Innenpolitik

Die Millionenshow der Telekom: Das dicke Ende kommt erst

Die Urteile im Verfahren um die FPÖ-Spende sind nur ein Vorgeschmack auf weitere Prozesse mit politischer Brisanz.
Gernot Rumpold wurde in erster Instanz zu drei Jahren Haft verurteilt, Ex-Telekom-Vorstand Rudolf Fischer ebenso, allerdings davon nur sechs Monate bedingt.
Politik

Justiz straft das System Haider ab

Ex-FPÖ-Werber Gernot Rumpold erhält im Telekom-Prozess wegen einer illegalen Geldspende der Telekom an die FPÖ drei Jahre Haft. Die Partei muss 600.000 Euro zahlen.
Rumpold ZiB2 Befinde mich
Politik

Rumpold: "Werde Prozess in zweiten Halbzeit gewinnen"

Der verurteilte Ex-FPÖ-Werber beteuert in der "ZiB 2" seine Unschuld und wettert gegen die "fadenscheinigen Argumente" der Staatsanwaltschaft.
Gernot Rumpold (li.) muss drei Jahre in Haft, Rudolf Fischer ebenso (davon 30 Monate bedingt).
Politik

Urteil im Telekom-Prozess: Drei Jahre Haft für Rumpold

Ticker Ex-Werber Rumpold, Ex-Telekom-Vorstand Fischer, Ex-Prokurist G. und Ex-FPÖ-Bundesgeschäftsführer Eccher wurden schuldig gesprochen. Die FPÖ muss 600.000 Euro an die Telekom zahlen. Die Urteile sind nicht rechtskräftig. DiePresse.com berichtete live.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.