Haderer: Munteres Sterben in der Provinz

Haderer Munteres Sterben Provinz
Haderer Munteres Sterben Provinz(c) Haymon
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Der österreichische Autor Georg Haderer bestätigt mit "Es wird Tote geben" seinen Ruf als einer der sprachwitzigsten Krimischreiber des Landes.

2009 hat der in Kitzbühel geborene Autor Georg Haderer seinen ersten Krimi rund um Polizeimajor Schäfer geschrieben. Die Teile zwei bis vier folgten im Jahrestakt. Nun legt er bereits seinen fünften Band „Es wird Tote geben“ vor. Seine vom Leben schwer gebeutelte Hauptfigur hat es diesmal in die Provinz verschlagen. Als es dort zu einer seltsamen Serie von Selbstmorden kommt, erwachen rasch die kriminalistischen Lebensgeister des unkonventionellen Ermittlers.

Wie bei Wolf Haas und Stefan Slupetzky steht auch bei Haderer die Krimihandlung nicht wirklich im Vordergrund. Vielmehr schreibt er sein Porträt des kaum alltagskompatiblen Polizisten mit viel Sprachwitz und schwarzem Humor fort. Haderer nimmt sich und seinen Helden nicht allzu ernst, bleibt aber nicht belanglos. Er übt auf lockere und unaufdringliche Weise Sozialkritik und erfüllt damit doch eines der wesentlichen Elemente des modernen Krimis.

Haderer sind viele Leser zu wünschen, obwohl er manchmal ein wenig zu sehr danach schielt. Das in die Geschichte eingebaute deutsche Filmteam sowie die aufs Land verlegte Handlung (Stichwort: Regiokrimis) sollen wohl zur Lesermaximierung beitragen. Dabei hat er das gar nicht nötig. Solange er sich auf seine Stärken konzentriert und sein intelligentes und amüsantes Sprachspiel weitertreibt, kann eigentlich gar nichts schiefgehen.

Der Autor liest am 17.9. im Rahmen der Kriminacht, 19 h, Thalia Landstraße, Wien.phu

Georg Haderer: „Es wird Tote geben“, Haymon, 324 S., 19,90 Euro

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.08.2013)

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